Rom hat so viel an Sehenswürdigkeiten zu bieten, dass du für die Stadt auf jeden Fall mehrere Tage einplanen solltest.
Unsere Unterkunft hatten wir mitten in der Stadt und der Hotelier empfahl uns, Karlchen einzuschließen, damit ihm nichts passiert. Er stellte seinen Hof mit ein paar Parkplätzen zur Verfügung, an dessen Ausgang sich ein Gittertor befand.

Wir begaben uns sodann in die tosende Innenstadt. Einen großen Teil der Sehenswürdigkeiten in drei Tagen zu Fuß anzuschauen, dies war unser Ziel. Und ich kann euch jetzt schon sagen, es war anstrengend. Obwohl wir den September als Reisezeit gewählt haben, war es in Rom immer noch unerträglich heiß.
Mittlerweile ist Rom in 15 Stadtbezirke eingeteilt, die als Munizipien bezeichnet werden. Das zentrale Municipio I wird von der Altstadt gebildet, in der sich auch die meisten Sehenswürdigkeiten befinden.
Basilica di Santa Maria Maggiore

An der Piazza Santa Maria Maggiore befindet sich die Basilica di Santa Maria Maggiore, die größte der insgesamt 80 Marienkirchen Roms. Papst Sixtus III. hat den Bau im Jahr 432 in Auftrag gegeben. Diesem liegt eine Legende zugrunde:
Hierin heißt es, dass dem Papst Sixtus III. am 5. August 358 die Jungfrau Maria im Traum erschienen sei. Sie habe ihn dazu inspiriert, die Basilika auf dem Esquilin-Hügel errichten zu lassen, dort, wo er am nächsten Morgen Schnee vorfinden werde. Und tatsächlich soll – der Legende nach – sich trotz des warmen Sommermorgens Schnee auf dem Esquilin-Hügel befunden haben.
Und auch heute noch wird jedes Jahr am 5. August der Entstehung der Kirche gedacht. Um den Schnee nachzuahmen, werden weiße Blüten auf dem Boden verstreut.
Die Basilika ist neben einer von sieben Pilgerkirchen gleichzeitig auch eine der vier Papstbasiliken in Rom, somit steht sie unter der Rechtsprechung des Papstes.
Der Glockenturm wurde in den 1370er Jahren errichtet und ist mit 75 Metern der höchste der Stadt.

Die Fassade wurde von dem florentinischen Architekten Ferdinando Fuga erstellt, dessen Werke in Neapel, Sizilien und Rom stehen. Der obere Abschluss der Fassade wurde mit einer Balustrade begrenzt, die wiederum mit Skulpturen geschmückt wurde.
Wenn man wie wir günstige Lichtverhältnisse hat, kann man durch die Öffnungen der Loggia die wunderschönen Mosaike erkennen. Diese stammen aus dem 13. Jahrhundert und sind das Werk von Filippo Rusuti.
Allerdings ist nicht nur die Fassade der Basilika sehenswert. Im Inneren gibt es wahre Schätze der Zeitgeschichte zu bestaunen.

Für uns das schönste Highlight der Basilika war die Apsis mit der pompösen Kassettendecke, die in den Jahren 1493-1498 hergestellt wurde. Man sagt, dass die Kassetten aus dem ersten Gold bestehen sollen, das von Amerika nach Rom verbracht wurde. Die Gestaltung der Kassetten wurde von Giuliano da Sangallo vorgenommen.

Zahlreiche Mosaike der Basilika sind noch im Original vorhanden.

Der Papst-Baldachin ist prunkvoll verziert. Die Säulen sind mit Spiralen aus goldenen Palmblättern verziert. Unter dem Baldachin befindet sich der Hochaltar, an dem der Papst die Messe hält.

Die Capella Sistina (sixtinische Kapelle) befindet sich im rechten Querschiff. Die Kuppel der Kapelle ist so reich mit Innendekoration ausgestattet, dass diese einen fast zu „erschlagen“ droht. Die verwendeten Marmorinkrustationen und die Fresken sind sehr aufwendig gestaltet. Sie wurde im 16. Jahrhundert von Domenico Fontana für Papst Sixtus V. erbaut, dessen Grab sich auch in ihr befindet.
Kolosseum

Das Kolosseum (auch Amphitheatrum Flavium genannt) wurde in den Jahren 69 bis 96 n. Chr. erbaut. Es war ungefähr so groß wie ein Fußballfeld und fasste mit einer Höhe von 48 Metern und vier Geschossen ca. 50.000 Zuschauer. In den unterirdischen Gewölben waren die Käfige für die wilden Tiere untergebracht. Diese wurden mit mechanischen Aufzügen in die Arena befördert.

Die hier stattfindenden Gladiatorenkämpfe waren gigantische gesellschaftliche Ereignisse, die massenhaft die Menschen nach Rom zogen. Zur Belustigung wurden während der Pausen oft Strafgefangene in die Arena geführt, die dort den wilden Tieren ausgesetzt wurden. 523 n. Chr. fanden die letzten überlieferten Spiele statt. Das Kolosseum wurde, nachdem es mehrfach Zerstörungen von Erdbeben erfahren hat, im Mittelalter nur noch als Festung genutzt.
Forum Romanum

Als politischer aber auch geschäftlicher Mittelpunkt wurde das Forum Romanum bezeichnet. Bei einer Besichtigung bedarf es schon ziemlich viel Fantasie um sich vorstellen zu können, wie üppig geschmückt früher die Tempelanlagen und Paläste waren. Mit Goldschmuck und Bronzeplatten waren sie ausgestattet. Erhabene Triumphbögen und beeindruckende Tempel strahlten hier eine besondere Atmosphäre aus.
Erst ab dem 19. Jahrhundert wurde mit den Ausgrabungen begonnen, bis dahin wurde das Gelände sogar teilweise als „Campo Vaccino“ bezeichnet, was im übertragenen Sinn „Kuhweide“ bedeutet.
Auch hier wurde viel durch Erdbeben zerstört. Einige Gebäude fielen Plünderern zum Opfer, die wohl für die Bauten von Kirchen und Palästen „Baumaterialien“ benötigten.

Die Via Sacra (Heiliger Weg) war die Hauptstraße im Herzen der antiken römischen Stadt. Sie führt durch das Forum Romanum vom Kolosseum bis zum Kapitol. Reisende und Bürger nutzten sie, um in das Forum zu gelangen. Auf dieser Hauptstraße wurden die römischen Siege in Form von Triumphmärschen gefeiert, die Märsche endeten am Tempel des Jupiter Capitolinus.

Der Titus-Bogen (auch Vespesian-Bogen) befindet sich am Eingang des Forum Romanum in der Nähe des Kolosseums. Er erinnert an den Sieg von Titus über die Juden. Im Gegensatz zum Triumphbogen des römischen Kaisers Septimius Severus hat der Titus-Bogen lediglich einen Durchgang. Die im Bogendurchgang befindlichen Reliefs zeigen den Triumphator, dem die Siegesgöttin Victoria den Siegeskranz hält. Die Inschrift des Triumphbogens lautet:
„SENATUS
POPULUSQUE ROMANUS
DIVO TITO DIVI VESPASIANI F(ILIO)
VESPASIANO AUGUSTO“
Übersetzt bedeutet dies: „Der Senat und das Volk von Rom für den vergöttlichten Titus, Sohn des vergöttlichten Vespasian, den Vespasian Augustus.“
Der Bogen wurde an der höchsten Stelle der Via Sacra errichtet.

Diese drei Korinther-Säulen wurden zur Zeit Hadrians hinzugefügt. Im Hintergrund ist die Kirche Santi Luca e Martina zu sehen. Im Jahr 1635 wurde sie in der Nähe der kaiserlichen und römischen Foren am Fuße des Kapitols erbaut.

Von hier aus führte uns unsere Tour in die Stadt zu weiteren schönen Sehenswürdigkeiten.

Die bisher gesammelten Eindrücke ließen wir während einer Pause in einem Café in einer kleinen Seitenstraße sacken und genossen das fröhliche Treiben der Einheimischen.
Piazza Venezia

Die Piazza Venezia ist wohl der zentralste und verkehrsreichste Platz der Stadt. Neben vielen Palazzi entdeckten wir hier das 12 Meter hohe bronzene Monumento Vittorio Emanuele II, von den Italienern der Einfachheit halber häufig nur „Vittoriano“ genannt.
Der strahlend weiße Altar dominiert den gesamten Platz. Das Denkmal hat eine Höhe von 80 Metern und ist durch einige Stufen zu erreichen. Hast du diese Treppen überwunden, wirst du mit einem wunderschönen Blick über die Stadt belohnt.

Der Bau des Palazzo delle Assicurazioni Generali auf der Piazza Venezia wurde im Jahr 1907 fertiggestellt. Ein Löwe verziert die Fassade. Der auf der Ostseite des Platzes befindliche Palazzo beherbergt neben der Versicherung Generali auch ein Museum.
Trevi Brunnen

Der Fontana di Trevi befindet sich auf der Piazza di Trevi. Neben zahlreichen Brunnen in Rom ist er der wohl berühmteste von allen, aber auch einer der bekanntesten Brunnen der Welt. 1732 bis 1762 wurde er von dem Architekten Nicola Salvi für Papst Clemens XII. als wahres Meisterwerk des Barocks erbaut. Die verwendeten Materialien sind Travertin und Carrara-Marmor. Mit einer Höhe von 26 Metern, 49 Metern Breite und den vielen Figuren eine Hauptattraktion Roms, die man gesehen haben muss.

Bei der Besichtigung des Brunnens fällt schnell auf, dass dieser kein freistehender Brunnen ist, sondern direkt an den Palazzo Poli angebaut wurde, sozusagen als Ersatz der Fassade. Die direkte Vereinigung des Gebäudes mit dem Brunnen ist durch den Triumphbogen gestaltet. Am oberen Abschluss des Triumphbogens befindet sich das Wappen von Papst Clemens XII.

Oceanus, der Meeresgott auf einem Karren, gezogen von zwei Tritonen bildet die zentrale Figur des Brunnens.
Was man sich zum Trevi-Brunnen erzählt. Wirfst du mit der rechten Hand eine Münze rückwärts über die linke Schulter in den Trevi Brunnen, dann wirst du ein zweites Mal nach Rom kommen. Wirfst du jedoch zwei Münzen, verliebst du dich angeblich in eine Römerin oder einen Römer. Bei drei Münzen heiratest du diese Person.
So kommt jährlich ein beträchtlicher Betrag zusammen, der wohl für gemeinnützige Zwecke gespendet wird.
Bekannt wurde der Trevi Brunnen durch den Film „La Dolce Vita“. Anita Ekberg und Marcello Mastroianni sprangen in den Brunnen. Dies allerdings solltest du nicht nachahmen, es ist strengstens verboten.
Tipp:
Da der Brunnen der imposanteste und populärste ist, ist er ein beliebtes Ziel für Fotografen. Deshalb gilt auch hier unsere Regel, zeitig vor Ort zu sein.
Piazza di Spagna
Vom Fontana di Trevi zur Piazza di Spagna waren es nur acht Minuten zu Fuß, dort erwartete uns die Spanische Treppe. Trotzdem mussten aufgrund der Hitze immer wieder Pausen eingelegt werden. Wasser und auch Eis waren bei der Stadtbesichtigung unsere Wegbegleiter.

Ein weiteres Wahrzeichen Roms ist die berühmte Piazza di Spagna mit der „Scalinata della Trinià dei Monti“ (Spanische Treppe). Diese wunderschöne spätbarocke Treppe ist ein schöner Treffpunkt für Touristen. Auf 136 Stufen verteilt sitzen die Menschen, genießen in der Sonne ein Eis und lassen es sich gut gehen. Die Treppe ist insgesamt 68 Meter lang.
Francesco de Sanctis hat die Treppe in der Zeit von 1723 bis 1726 erbaut. Sie diente seinerzeit als imposanter Aufgang zur Chiesa Trinità dei Monti.

Oberhalb der Spanischen Treppe erhebt sich die Chiesa Santa Trinità dei Monti über den Platz. Im 16. Jahrhundert wurde sie direkt neben einem Kloster errichtet. König Ludwig XII. hat den im Renaissance-Stil errichteten Bau finanziert.

Nachdem wir die 136 Stufen hinaufgestiegen waren entschlossen wir uns, auch noch auf den Turm der Kirche zu steigen, da wir den Tipp bekommen haben, von dort einen guten Blick zu haben. Wir wurden mit einer fantastischen Aussicht über die Stadt belohnt.

Piazza del Popolo
Der Piazza del Popolo (Platz des Volkes) befindet sich am Fuße des Pincio-Hügels, nicht weit von den Gärten der Villa Borghese.
Er zieht mit seinem Brunnen, dem Obelisken und den drei Kirchen ebenso die Touristen an, wie zahlreiche andere Plätze der Stadt. Bei einer Rom-Reise solltest du dir diesen Platz nicht entgehen lassen. In der Zeit von 1811 bis 1822 wurde er errichtet.

Auf der linken Seite des Platzes führt eine Treppe hinauf zum Pincio-Hügel, der im Übrigen nicht zu den sieben Hügeln Roms gehört. Vor dieser Treppe befindet sich der Brunnen der Göttin Roma. Darüber hinaus ist der Brunnen mit den Göttern des Flusses und seines Nebenflusses Aniene ausgestattet. Die Terrasse des Pincio-Hügels lädt ein, grandiose Ausblicke zu bestaunen.

Die Piazza del Popolo wartet mit weiteren Sehenswürdigkeiten auf. Im Zentrum des Platzes befindet sich der 36,5 Meter (mit Sockel und Kreuz) hohe Obelisco Flaminio, der von vier ägyptischen Löwen umgeben ist.
Der erste Tag unseres Aufenthaltes mit super schönen Eindrücken ging zu Ende. Für den nächsten Tag war ein Besuch in der Vatikanstadt geplant. Was wir dort alles erlebten, könnt ihr in unserem nächsten Bericht erfahren.
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Da habt Ihr ja ein strammes Programm hinter Euch gebracht! Wir gut, dass ich schon 3mal dort war! LG Ulrike
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