Freudenstadt

Kurz einmal dem Alltag entfliehen? Wir haben es gemacht und sind spontan in den Schwarzwald gefahren. Im Wellness-Hotel Sackmann (Baiersbronn) haben wir Quartier bezogen und von dort einen Abstecher nach Freudenstadt unternommen.

Freudenstadt liegt in direkter Nachbarschaft zu Baiersbronn und soll die Stadt mit dem größten Marktplatz sein. Einen Parkplatz zu finden war überhaupt kein Problem, da sich unter dem Marktplatz ein Parkhaus befindet. Verlässt man dieses, befindet man sich auch gleich mitten im Geschehen der Stadt.

Freudenstadt Markplatz

Der Marktplatz ist umgeben von zahlreichen Arkaden, eine ausgedehnte Shoppingtour ist somit auch bei schlechtem Wetter gewährleistet.

An schönem Blumenschmuck rund um den Platz und insbesondere an den Brunnen fehlt es nicht.

Freudenstadt Marktplatz

Heinrich Schickhardt hat die Pläne für den Marktplatz entworfen und 1599 bauen lassen. Den Auftrag erhielt er von Herzog Friedrich I. von Württemberg, der die Idee hatte, eine neue Residenzstadt zu gründen und diesen Teil des Schwarzwalds zu seinem Herrschaftsgebiet zu ernennen.

Freudenstadt Marktplatz Brunnen Wasserspeier
Der Marktplatz ist mit zahlreichen Brunnen und Wasserspielen bestückt

Der fast quadratische Marktplatz ist 219 Meter x 216 Meter groß. Die Größe ist darin begründet, dass an dieser Stelle ein großes Residenzschloss geplant war. Nach dem Tod von Herzog Friedrich I. von Württemberg wurde dieser Plan jedoch nicht mehr umgesetzt. Leider wird mittlerweile auch die Fläche des Platzes von mehreren Straßen gekreuzt. So wird der Marktplatz heute in drei Teile unterteilt: Oberer Marktplatz, Unterer Marktplatz und der Postplatz.

Freudenstadt Marktplatz grüner Teil
Der grüne Teil des Marktplatzes

Des Weiteren wurden auf dem Marktplatz zahlreiche Wasserfontänen angelegt.

Freudenstadt Marktplatz Wasserfontänen

Die Wasserfontänen wurden im Rahmen einer Neugestaltung des Unteren Marktplatzes im Jahr 1999 zum 400jährigen Jubiläum der Stadt angelegt.

Italien-Fans wird der leichte italienische Charme auffallen, denn solche Arkaden gibt es auch in Meran, Brixen und vielen anderen italienischen Städten. Diese werden dort häufig als „Lauben“ oder „Laubengänge“ bezeichnet.

Freudenstadt Rathaus mit Aussichtsplattform
Rathaus mit Aussichtsplattform

Das 1669/1670 ursprünglich als Kauf- und Rathaus erbaute Gebäude wurde in einer Winkelhakenbauweise errichtet. Im Turm befand sich neben einer Uhr auch eine Glocke. Bis zum Jahr 1904 beherbergte das Gebäude im Erdgeschoss das Kornhaus. Am 20.04.1945 erlitt das Kauf- und Rathaus durch einen Brand starke Schäden.

Von Ludwig Schweizer und Heinz Möritz erfolgte 1954 der Wiederaufbau. Der 39 Meter hohe Rathausturm kann während der üblichen Amtszeiten besichtigt werden. Den Schlüssel für den Turm bekommt man gegen Hinterlegung eines Pfandes ausgeliehen. Von oben hat man eine schöne Aussicht auf den riesigen Marktplatz, dessen Grundriss der Form eines Mühlebrettspiels gleicht.

Freudenstadt Rathaus

Das Rathaus wurde 1954 eingeweiht und somit war der Wiederaufbau der Stadt vollendet.

Freudenstadt Stadtkirche

Der Baubeginn der Stadtkirche war im Jahr 1601 und dauerte bis 1608 an. Auch hier war wieder Heinrich Schickhardt am Werk. Er hat es hinbekommen, die Stadtkirche so zu errichten, dass Elemente aus verschiedenen Epochen in ihr verbaut wurden. Möglicherweise hat sich aber auch die Bauphase so weit hinausgezogen, dass aufgrund anderer Zeiten unterschiedliche Stilelemente zur Anwendung kamen. So findet man neben gotischen Formen zum Beispiel auch Zeichen der Spätrenaissance.

Leider wurde auch die Stadtkirche beim Angriff in der Nacht vom 16. zum 17.04.1945 zerstört. Für den Wiederaufbau orientierte man sich an den Plänen von Heinrich Schickardt. Allerdings ist die Kirche heute im Inneren um einiges schlichter ausgestattet als das ursprüngliche Gotteshaus. Erhalten geblieben bzw. restauriert werden konnten neben dem Kruzifix und dem Lesepult auch der Taufstein. Alles andere wurde bei dem Angriff unwiederbringlich zerstört und musste anders gestaltet werden.

Wer unsere Reiseberichte aufmerksam verfolgt weiß, dass jetzt eine Innenbesichtigung folgen müsste. Leider war die Kirche am Tag unseres Besuches in Freudenstadt verschlossen.

Freudenstadt Marktplatz Skulptur Shy Woman
Shy Woman

Die „Shy Woman“ befindet sich auf dem Marktplatz in der Nähe des Schwarzwaldbrunnens.

Freudenstadt Marktplatz Schwarzwaldbrunnen
Schwarzwaldbrunnen

Du möchtest es in Freudenstadt lieber gemütlicher angehen lassen? Dann ist das „Freudenstädter Bähnle“ zu empfehlen. Dieses bietet eine kurzweilige Stadtrundfahrt an und alle sehenswerten wie interessanten Punkte der Stadt werden während der Fahrt erklärt. Der Start der Rundfahrt ist am Unteren Marktplatz in der Nähe der Stadtkirche und führt durch die Stadt bis zum Kienberg.

Der Kienberg wird auch als Freudenstadts Hausberg bezeichnet. Ein ideales Gebiet für Wanderer, die sich sowohl an dem Rosenweg als auch an dem Skulpturenpfad erfreuen können.

Mitten auf dem Kienberg steht der aus dem Jahr 1899 stammende Friedrichsturm, der einen wunderschönen Blick über die Stadt bietet.

Aufgrund der Nähe zur Schwarzwaldhochstraße hat Freudenstadt eine wunderbare Anbindung an die zahlreichen Wandergebiete im Nordschwarzwald.

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