Valkenburg aan de Geul, eine kleine Gemeinde im Süden der Niederlande, liegt in der Provinz Limburg und entwickelt sich langsam zu einem wahren Touristenmagneten.
Umgeben von grünen Hügeln mitten im Naturschutzgebiet Heuvelland erreichen wir nach einer Fahrzeit von etwas mehr als einer Stunde Valkenburg aan de Geul.
Die Stadt ist vielen bekannt durch ihre wunderschönen Weihnachtsmärkte, die in der Fluweelengrot, der Gemeentegrot und in der Kerstad Valkenburg stattfinden. Es ist wirklich lohnenswert, sich in der Vorweihnachtszeit einmal auf den Weg in diesen beschaulichen Ort zu machen.
Auch außerhalb der Adventszeit hat Valkenburg einiges zu bieten. So gibt es neben verschiedenen Höhlen auch die Burgruine von Valkenburg zu besichtigen, die sicherlich die Hauptattraktion darstellt. Unterhalb der Burg befindet sich der pittoreske Stadtkern, der durch viele Shops, Cafés, Restaurants und Sehenswürdigkeiten seinen eigenen, teilweise mittelalterlichen, Charme versprüht.
Die Geschichte der Burg reicht bis in das 11. Jahrhundert zurück. Als einzige Höhenburg der Niederlande wurde sie zum ‚Rijksmonument‘ erklärt. Leider besteht sie nur noch aus Überresten, wenn ihr aber einmal oben angekommen seit, eröffnet sich euch ein wunderschöner Blick sowohl über den Ort als auch über die umliegende Landschaft.
In den Jahren 1465, 1568 und 1632 wurde die Valkenburg belagert. Damit die Franzosen die Burg nicht nutzen können, hat man sie im Jahr 1672 gesprengt. Von der aus dem 14. Jahrhundert stammenden Burganlage, die im übrigen eine eher dreieckige Anlage war, finden wir heute neben Ruinen der Ecktürme, einen Wohntrakt und einen Wachturm vor. Die in den Felsen geschlagenen Gänge wurden durch die Burgbesatzung genutzt. 1944 wurde die Burg erneut in Kampfhandlungen verwickelt. Die deutschen Soldaten haben hierbei die Felsgänge, die sehr massiv waren, als Schlupfwinkel gegen Angriffe der Alliierten genutzt.
Die Burgruine selbst kann auf eigene Faust von außen erkundet werden. Wenn ihr möchtet, könnt ihr an einer Führung durch die unterirdische Fluweelengrotte teilnehmen. In ihr verbergen sich eine Vielzahl von Geheimnissen. Neben einer romantischen Kapelle, die aus der französischen Regierungszeit stammt, finden sich in ihr Wandmalereien, Inschriften und in die Mergelwand eingeschlagene Skulpturen. Die Bewohner von Valkenburg nutzten die Grotte während des Zweiten Weltkrieges als Zufluchtsort.
Wir schlendern entlang der ‚Kleine Geul‘ über die ‚Bogardlaan‘ und stellen begeistert fest, dass die Bewohner von Valkenburg es verstehen, die kleinen Brücken über dem Fluss nett, aber auch außergewöhnlich zu gestalten.
In Höhe des ‚Geulpoort‘ biegen wir links ab in die ‚Grootestraat Centrum‘ und stehen vor einer großen Auswahl an Cafés. Wir überlegen nicht lange, gönnen uns eine Pause und beobachten den Trubel um uns herum.
Rom in den Niederlanden? In einem unterirdischen Labyrinth sind die römischen Katakomben zu besichtigen. Während einer Führung wird man in das 3. und 4. Jahrhundert, das frühchristliche Rom, zurückgeführt. Neben den Gräbern gewöhnlicher römischer Bürger sehen wir die Grabstätten prominenter Römer, die prächtig gestaltet sind. Die Grabnischen wurden in den Mergelstein geschlagen und, nachdem der Leichnam in diese verbracht wurde, wurden sie mit einer Marmorplatte wieder verschlossen. Die wohlhabenden Familien besaßen ein eigenes Cubiculum (Grabkammer). Dieses wurde mit prunkvoll verzierten Wänden und Statuen ausgestattet.
In Valkenburg bzw. unter Valkenburg eröffnet sich euch in den Grotten eine ganz andere, ja schon fast faszinierende Welt. Früher wurde in der Gemeentegrot Mergel abgebaut. Diese könnt ihr heute erkunden, entweder zu Fuß oder im Bummelzug, was sehr reizvoll für die Kinder ist.
Das Labyrinth der Gänge der Fluweelengrot wurde erst 1937 entdeckt. Der hier durch die ‚Blokbrekers‘ abgebaute Mergel (Sedimentgestein) wurde für den Bau der Valkenburg verwendet. Dieser Mergelabbau hatte zur Folge, dass sich ein bizarres Labyrinth bildete.
Habt ihr nach der Stadtbesichtigung Lust auf mehr und vor allen Dingen auch noch Zeit zur Verfügung? Dann lohnt sich noch ein Besuch in Oud-Valkenburg, das inzwischen zum Ort ‚Schin op Geul‘ gehört. Hier könnt ihr das Schloss Schaloen, heute ein Hotel, mit seinem botanischen Garten bestaunen.
Im Tal der Göhl, keine 500 Meter entfernt, befindet sich Schloss Genhoes, ein altes Wasserschloss, das früher ‚Haus Alt-Valkenburg‘ genannt wurde.
Ob in den Wintermonaten oder zu einer anderen Jahreszeit, ein Tagesausflug nach Valkenburg aan de Geul ist auf jeden Fall lohnenswert.
Sehr interessant und schön geschrieben. Gefällt mir wie immer super. Könnte jeden Tag einen Reisebericht von Dir lesen. 👍
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