Der Schwarzwald ist eine wunderschöne Region und bietet Liebhabern von Wandertouren unendlich viele Möglichkeiten.
Eine davon ist das Gebiet um den Ellbachseeblick mit einer Aussichtsplattform, von der wir einen traumhaft schönen Blick in die Ferne bewundern können.
Bereits auf dem Weg zu dieser Aussichtsplattform gibt es Einiges zu bestaunen.
Am Wegesrand entdecken wir einen Schau-Kohlenmeiler. Die Köhler haben im Schwarzwald eine lange Tradition. Wie auch an dieser Stelle sieht man häufig im Wald eingeebnete sog. „Kohl-Platten“. Teilweise befinden sich auf ihnen sogar noch die Holzkohlenreste, die auf das frühere Gewerbe hinweisen.
Wofür ist ein Kohlenmeiler? In solch einem Kohlenmeiler wurde das Holz bei geringer Luftzufuhr verschwelt. Durch diesen Vorgang wurde es leichter und konnte somit besser abtransportiert werden. Im Ergebnis konnte durch diesen Vorgang sogar der Brennwert des Holzes heraufgesetzt werden.
Ganz in der Nähe des „Kohlenmeiler“ wurde neben einer Sitzgelegenheit auch noch ein „Holzbrunnen“ aufgestellt.
Die Wanderwege sind – soweit man auf den Hauptwegen bleibt – ziemlich gut ausgebaut und leicht begehbar. Bald schon können wir durch den Wald einen Blick auf die Aussichtsplattform erhaschen.
Von der Aussichtsplattform selbst können wir euch leider kein Foto zeigen, da sich zum Zeitpunkt unseres Besuches sehr viele Menschen auf ihr befanden. Hier kannst du sie dir anschauen.
Von der Plattform aus eröffnet sich uns ein traumhafter Blick auf den Ellbachsee und die umliegende Region. Spektakulär!
Die Aussichtsplattform wurde im Jahr 2013 eröffnet. Der Steg hat eine Länge von 30 Metern und befindet sich in einer Höhe von 932 Metern, aber nur zehn Meter über dem Waldboden. Erbaut wurde sie aus dem Holz von Douglasien. Dieses Holz ist nicht so anfällig und hält länger der Witterung stand.
Tipp Wenn du nur zur Aussichtplattform möchtest, ist es ratsam, diese am frühen Morgen oder am später Nachmittag aufzusuchen. Tagsüber befinden sich in der Regel sehr viele Menschen auf ihr. Der Zugang ist kostenlos.
Der Ellbachsee ist einer von vielen Karseen im Nordschwarzwald, dessen Wassertiefe sehr gering ist. Sie beträgt lediglich zwei Meter. Der Durchmesser des Sees soll ca. 40 Meter betragen. Die Flößer benutzten ihn als oberste Schwallung.
Was ist eine Schwallung?
Schwallungen wurden früher von den Flößern genutzt. Sie stauten auf der Bergseite das Wasser. Das zu flößende Holz wurde auf der Talseite in der sog. Floßstube gelagert. Hat man die Wehre schnell geöffnet, so wurde das Holz aufgeschwemmt und so auf dem sich bildenden Wasserschwall hinab ins Tal befördert. Die „Floßknechte“ hatten dabei die Aufgabe, verkeilte Stämme zu lösen, damit es zu keinem Stau kam.
Seit 1937 gehört der Ellbachsee zu den flächenhaften Naturdenkmälern. Bei genauerer Betrachtung sieht man, dass der See zum Teil bereits mit einem sog. Schwingrasen bedeckt ist. Dies ist eine über dem Wasser schwimmende Decke aus verschiedenen Moosen und Pflanzen. Sogar Moorbirken wachsen dort.
Es ist nicht verwunderlich, dass die Karseen im Schwarzwald als „schwarze Augen“ bezeichnet werden. Denn aus der Ferne betrachtet liegen sie dunkel und fast schon bedrohlich im Tal. Mythen und Sagen ranken sich um die verschiedenen Karseen.
Die Sage um den Ellbachsee:
„Vor langer Zeit wohnte ein alter Köhler am Ufer des Ellbachsees. In milden Sommernächten zogen die jungen Burschen des Dorfes zum See, spielten Mundharmonika und sangen Lieder dazu. Schon bald stiegen aus dem See die Wasserelfen und tanzten mit den Burschen. Der Vater der Elfen erlaubte diesen nur, für kurze Zeit zu den Menschen hinaufzusteigen. Den jungen Burschen missfiel dies und so nahmen sie vom Kohlenmeilerplatz Ruß und streuten ihn in den See. Sie gingen zurück zum Dorf als plötzlich ein starkes Gewitter aufzog. Durch den starken Regen trat der See über die Ufer, aus dem kleinen Bach wurde ein Strom, der alles mit sich riss. Nach diesem Vorfall hat man die Elfen hier nicht mehr tanzen sehen.“
Heute ist der Ellbachsee ein Biotop für verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Um dieses nicht zu zerstören, ist es unabdingbar, dass Wanderer bei ihren Touren auf den ausgewiesenen Wegen bleiben.
Wenn du es nach dem Bewundern der spektakulären Aussicht noch etwas anspruchsvoller angehen möchtest, bieten sich von der Plattform ausgehend noch einige Wandermöglichkeiten. Mehrere Wanderwege führen an dieser vorbei. So kannst du neben dem Heimatpfad Kniebis auch den Seensteig oder aber auch die Zwei-Seen-Tour bewandern. Denjenigen, denen dies nicht herausfordernd genug ist, bietet sich die Möglichkeit, die Karwand herabzusteigen und eine Wanderung zum Ellbachsee zu unternehmen. Hierbei ist es allerdings erforderlich, dass festes Schuhwerk getragen wird. Auch sollte man für den Abstieg der Karwand etwas erfahrener sein.
So erreichst du die Aussichtsplattform Ellbachseeblick
Vom Wanderparkplatz Kohlwald in Kniebis aus ist die Aussichtsplattform Ellbachseeblick bequem zu erreichen. Über eine kurze Strecke des „Heimatpfades“ führt ein gut ausgebauter Weg bis zur Aussichtsplattform „Ellbachseeblick“. Die Entfernung vom Parkplatz bis zur Aussichtsplattform beträgt schätzungsweise einen Kilometer.
© 2022 by Travel-See-Xperience
Travel-See-Xperience 