Ein Wochenende in Paris

Paris ist eine, wenn nicht sogar die Metropole Europas mit dem größten Charme und einer unwiderstehlichen Anziehungskraft. Zahlreiche Museen, Parks, Prachtstraßen, Denkmäler und Plätze laden zum Flanieren ein.

Mit dem Schnellzug erreicht man von Köln aus in ungefähr vier Stunden Paris und genießt den Kaffee in einem Lokal auf der Champs Elysees. Die Fahrt nach Paris mit dem Auto gestaltet sich schwieriger, insbesondere wegen der zahlreichen Einbahnstraßen in Paris und der oft unübersichtlichen Verkehrslage. Mit der Metro hingegen erreicht man innerhalb kurzer Zeit alle wichtigen Punkte der Stadt.

Paris ist die Stadt der Springbrunnen. Verteilt über das Stadtgebiet finden sich hunderte von Fontänen in den unterschiedlichsten Gestaltungen. Die Rue Soufflot führt direkt zum Panthéon. Jacques-Germain Soufflot war der Baumeister König Ludwig XV. , der die Kirche entwarf und ihren Bau begann, die nach der Profanierung während der französischen Revolution zur Ruhmeshalle wurde. Auf dem Place Edmond-Rostand, benannt nach einem französischen Poeten, befindet sich die Fontaine du Bassin Soufflot im Vordergrund.

Der Brunnen stammt aus der Zeit Louis Napoleon Bonaparte als in Paris eine große Bautätigkeit entwickelt wurde. Er wurde 1862 erbaut, die Figurengruppe folgte einige Jahre später. Die Brunnenanlage ist nach besagtem Baumeister benannt. Der Architekt und Stadtplaner Gabriel Davioud hat die Statuen konzipiert. Sie wurden durch Gustave Crauk in Bronze geschaffen.

Durch den Wasserschleier erhebt sich das Panthéon in all seiner Pracht. Es ist die Ruhmeshalle Frankreichs und zugleich die Grabstätte herausragender französischer Persönlichkeiten. Vorbild für diesen Kuppelbau ist das Panthéon in Rom.

Ein auffälliges Gebäude ist das Observatoire de la Sorbonne (Observatorium der Sorbonne). Diese Sternwarte wurde von der Universität Sorbonne für ihre Studenten errichtet. Der Turm wurde zwischen 1885 und 1901 gebaut. Der Turm wird von der Société astronomique de France betrieben und kann besichtigt werden.

Das Panthéon ist nach griechischem Vorbild konzipiert mit einem Portal aus korinthischen Säulen. Die Inschrift über der Säulengruppe „Aux grands hommes la patrie reconnaissante“ („Das Vaterland gedenkt seiner großen Männer“) wurde nach der Umwidmung zur Ruhmeshalle angebracht.

Der Kuppelbau ist die Ruhestätte so großer Persönlichkeiten wie der Wissenschaftlerin Madame Curie, des Schriftstellers Alexander Dumas und auch verschiedener Präsidenten.

Die Abtei Sainte-Geneviève de Paris erlebte wie viele andere Kirchen Aufbau, Zerstörung und Wiederaufbau. Die Ursprünge gehen auf den fränkischen König Chlodwig I. (5. Jahrhundert) zurück, der auch im Inneren der Kirche begraben wurde. Die wenigen von der Abtei noch erhaltenen Gebäudeteile stammen aus dem 13. bis 17. Jahrhundert und wurden in das Lycée Henri IV integriert. Erhalten ist noch der Glockenturm.

Die römisch-katholische Kirche Notre-Dame de Paris ist die Kathedrale des Erzbistums Paris. Die beiden Türme sind aus Naturstein und jeweils 69 Meter hoch. Weltweit bekannt wurde sie durch die Verfilmung des Romans von Victor Hugo „Der Glöckner von Notre Dame“.

Bei einem Großbrand am 15. April 2019 erlitt sie schwere Schäden und wird zur Zeit wieder originalgetreu rekonstruiert.

Die Ponte Saint-Michel verbindet den Place Saint-Michel am linken Ufer mit dem Boulevard du Palais auf der Île de la Cité. Es ist eine gemauerte Bogenbrücke mit einer Länge von 62 Metern. Die Brücke wurde unter Napoléon III. erbaut und ist von daher mit dem markanten N in einem Lorbeerkranz geschmückt.

Das Gebäude auf der rechten Seite ist das Hôtel-Dieu de Paris, das älteste Hospital der Hauptstadt.

Das Hôtel de Ville wurde in den Jahren 1874–1882 erbaut. Die  Architekten Théodore Ballu  und Pierre Deperthes entwarfen das Gebäude im Stil der Neorenaissance. Das Rathaus befindet sich auf dem Place de l’Hôtel-de-Ville, das seit dem 22. April 2013 zusätzlich Esplanade de la Libération heißt. 

Das Rathaus ist 143 Meter lang und 18,8 Meter hoch. Der Glockenturm hat eine Höhe von 50 Metern. Mit einer Uhr ist der zentrale Giebel geschmückt, deren Zifferblatt mit Figuren der Arbeit und des Unterrichts versehen ist, die durch zwei halbe Giebel mit den liegenden Figuren der Seine und der Marne mit der Balustrade verbunden sind . 

Über der Uhr wird eine große sitzende Figur, die die Stadt Paris symbolisiert, mit einem Giebel gekrönt, der die Arme der Stadt trägt und von zwei liegenden Figuren getragen wird, Allegorien von La Prudence und La Vigilance. Auf dem Dachgiebel stehen Ritter des 15. Jahrhunderts aus getriebenen Kupfer, die in ihren Händen Banner halten. Der Glockenturm wird von vier Chimären flankiert.

Die Opéra Garnier, auch Palais Garnier genannt, ist eines der beiden Pariser Opernhäuser. Die Oper wurde von 1860 bis 1875 unter dem Baumeister und Architekten Charles Garnier im Auftrag von Napoleon III. erbaut. Der üppige neobarocke Stil des Gebäudes findet in Paris kein Pendant.

Es entspricht dem Geschmack des damaligen Pariser Publikums, das den Besuch der Oper als ein gesellschaftliches Ereignis ansah. Der äußere Prunk setzt sich konsequent im Inneren fort.

Über den Obelisken von Luxor hatten wir bereits im Rahmen unseres Reiseberichtes über Ägypten referiert. Sultan Muhammad Ali machte dem König Louis-Philippe den Obelisken als Geschenk.

Der 23,5 Meter hohe Monolith hat ein Gewicht von 230 Tonnen und wurde im 13. Jahrhundert v. Chr. zur Zeit Ramses II. gefertigt. Er besteht aus reinen Granit.

Der Transport des Obelisken von Ägypten nach Paris nahm eine Zeit von drei Jahren in Anspruch. Im Jahr 1834 erreicht der Obelisk Paris. Der Pariser Architekt Jakob Ignaz Hittorff schuf für den Obelisken einen fünf Meter hohen Sockel, auf dem er auf dem Place de la Concorde 1836 aufgestellt wurde.

1998 erhielt der Obelisk ein 3,60 Meter hohes Pyramidion aus vergoldeter Bronze, gespendet von dem Unternehmer und Mäzen Pierre Bergé.

Die Lichter spiegeln sich auf der Seine. Ein Ausflugsboot verschwindet im Glanz zahlreicher Glühbirnen. Seine-Bootsfahrten werden von zahlreichen Reedereien angeboten und sind beliebter Bestandteil des Sightseeings. Im Hintergrund ist ein weiteres Wahrzeichen Paris zu sehen, der Eiffelturm.

Die Ponte de la Concorde führt zu der Assemblée Nationale, der französischen Nationalversammlung. Die Nationalversammlung tagt in dem Palais Bourbon. Der Palast wurde erbaut durch  Louise Françoise, Herzogin von Bourbon und Tochter König Ludwigs XIV in der Zeit von 1722 – 1728.

Die Ponte de la Concorde verbindet den Place de la Concorde und den Quai des Tuileries mit dem Quai d’Orsay.  Sie hat eine Länge von 153 Metern und wurde im Jahre 1791 fertiggestellt. Architekt und Baumeister der Brücke war Jean-Rodolphe Perronet.

Im Rahmen unseres nächtlichen Bummels durch die Stadt besichtigen wir auch den Arc de Triomphe de l’Étoile. Wie viele andere Gebäude des öffentlichen Interesses ist er perfekt illuminiert. Das Denkmal wurde von 1806 bis 1836 im Zentrum des Platzes Charles-Des-Gaulle  (bis 1970 Place de l’Étoile) errichtet.

Unter dem Bogen befindet sich das Grab des unbekannten Soldaten aus dem ersten Weltkrieg mit der Ewigen Flamme (Flamme du Souvenir).

Der Triumphbogen wurde von Napoleon I. nach der Schlacht von Austerlitz 1806 in Auftrag gegeben., um seine Siege und Feldzüge zu verherrlichen. Der bauleitende Architekt Jean-François Chalgrin verstarb 1811 und Napoleon dankte 1814 ab, was zum vorläufigen Baustopp führte.

Unter König Louis XVIII. wurden die Arbeiten 1824 fortgesetzt, doch dieser starb im gleichen Jahr. König Louis-Philippe nahm die Arbeiten wieder auf und 1836 wurde das Denkmal schlussendlich fertiggestellt.

Zu den schönsten Glaskuppeln Paris gehört die der Brasserie Printemps. Das bemalte Glaskuppeldach des Restaurants im Jugendstil ist Bestandteil des Luxuskaufhauses Le Printemps Haussmann.

Die Basilika Sacré-Cœur de Montmartre ist eine römisch-katholische Kirche auf dem Montmatre, die mit dem strahlenden Weiß des Baumaterials (Château-Landon-Steine) und ihrer erhöhten Lage auch aus der Ferne beeindruckt. Der zeitliche Rahmen unseres Wochenendtrips erlaubte uns leider nicht, diese Kirche zu besichtigen. Auch ein Grund, nochmal eine Kurzreise nach Paris zu machen.

Bei einem Besuch der französischen Hauptstadt sollte nicht versäumt werden, den Parc des Buttes-Chaumont zu besichtigen. Ursprünglich ein Steinbruch, zur Zeit der Französischen Revolution eine Müllkippe, wurde die Fläche unter Napoleon III. eingemeindet und dem Eigentümer abgekauft.

Auf Vorschlag von Baron Hausmann begann man mit der Einrichtung eines Parks, der sich von 1864 bis 1867 hinzog. Im Rahmen der Weltausstellung wurde er eröffnet. Auf den Besucher warten zahlreiche Überraschungen, die dieses beschauliche Bild nicht verrät.

Verständlicherweise kann man an einem Wochenende nicht alles in Paris sehen. Dafür reicht auch nicht eine Woche. Aber auf jedem Fall war es ein amuse-geule für weitere Besuche.

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