Passau

Passau liegt an der Grenze zu Österreich dort, wo die drei Flüsse Donau, Inn und Ilz aus drei Himmelsrichtungen zusammenfließen, weswegen häufig die Bezeichnung „Drei-Flüsse-Stadt“ Anwendung findet.

Interessant und zugleich auch ein faszinierendes Naturschauspiel ist die Vermischung der Farben des Wassers der Flüsse. Denn alle drei Flüsse haben eine andere Farbe: die blaue Donau, die schwarze Ilz sowie der grüne Inn.

Charme, Geschichte und Kultur vereinen sich insbesondere in der Altstadt von Passau.

In der Zeit von 1806 bis 1839 war Passau die Hauptstadt des Unterdonaukreises, welcher später zum Regierungsbezirk Niederbayern ernannt wurde. Schließlich wurde im Jahr 1839 der Regierungssitz  nach Landshut verlegt. Die Einwohner von Passau haben dies als ein großes Unglück angesehen.

Passau

Die Veste Oberhaus thront über der Stadt. Eine Festung, die aus dem 13. Jahrhundert stammt und heute das Oberhausmuseum sowie einen Aussichtsturm beherbergt.  Passau ist aber auch bekannt wegen der in der Altstadt befindlichen barocken Gebäude und dem majestätischen Stephansdom mit seinendie  Zwiebeltürmen.

Am besten haben uns die kleinen verwinkelten Gassen gefallen. Allerdings müssen diese schon ganz bewusst angesteuert werden. Viele Touristen laufen achtlos an ihnen vorüber, was sehr schade ist. Denn in den engen und teilweise sehr steilen Gassen sind viele verschnörkelte Stadthäuser mit auffallend schönen, in Pastellfarben gehaltene Fassaden, zu bestaunen.

Unseren Stadtrundgang beginnen wir mit dem Stephansdom, ein absolutes Muss in Passau. Der Dom ist eine barocke Bischofskirche, deren Wiederaufbau im Jahre 1668 begann. Er befindet sich den Flüssen Donau und Inn gegenüber auf einer Erhebung in der Altstadt. Uns wird berichtet, dass dies die höchste Erhebung der Altstadt sein soll und der Stephansdom somit 13 Meter über der Donau erbaut wurde. Er ist nicht nur einer der größten Dome, in ihm befindet sich der größte barocke Innenraum nördlich der Alpen. Darüber hinaus freuen sich die Passauer, in ihm die größte Domorgel der Welt zu haben.

Wir finden, allein schon wegen des Doms lohnt sich eine Reise nach Passau. Und wer regelmäßig und aufmerksam unsere Reiseberichte liest, weiß auch, was jetzt geschehen wird. Wir besichtigen den Dom von innen!

Der Rundgang im Dom beginnt mit der gigantischen Orgel. Im Jahr 1928 wurde die Domorgel mit 208 Registern(!) als die größte Orgel der Welt erbaut und ist seither ein magischer Anziehungspunkt in der Stadt. Ein hervorragendes Klangkonzept wird durch fünf verschiedene sog. Teilorgeln erzielt. Jede verfügt über einen ganz eigenen Klangcharakter.

Im 19. Jahrhundert wurde beschlossen, die barocken Pfeilerorgeln auf die Westempore zu versetzen. Bis zu dieser Umsetzung befanden sie sich an den Pfeilern unter der Vierungskuppel. Durch diese Umgestaltung wird nunmehr die Hauptorgel von ihnen flankiert. Diese verbindet nun alle Elemente zu einem klangvollem Ganzen. Somit ist auf der Westempore ein Generalspieltisch mit 233 klingenden Registern, 17.974 Pfeifen und vier Glockenspielen zu bestaunen. Diese können sowohl alle zusammen als auch einzeln gespielt werden.

Die Säulen und Decken des Doms sind mit prachtvollen Stuckarbeiten verziert. Die in der Zeit von 1679 bis 1684 von Carpoforo Tencalla entstandenen Fresken befinden sich im Mittelschiff und erreichen ihren Höhepunkt sowohl im Kuppelgemälde mit Gottvater unter den Evangelisten als auch im Chorgemälde. Dieses zeigt die Steinigung des Heiligen Stephanus. Wir sind von diesen Gemälden überwältigt.

Nach der Besichtigung des Doms beschließen wir, uns die Altstadt anzusehen. Eine Altstadt mit einem ganz besonderen Flair. Es mag daran liegen, dass sie direkt an den Flüssen liegt. Vielleicht aber auch an den engen, mit Kopfsteinpflaster überzogenen Gassen. Möglicherweise sind es aber auch die teilweisen krummen Häuser mit überaus kleinen Fenstern. Um es herauszubekommen müsst ihr wohl selbst einmal eine Reise nach Passau unternehmen.  Uns gefällt eine Altstadt mit solch einem Charakter sehr gut und wir schlendern gerne durch die kleinen, engen und dunklen Gassen.

Natürlich bildet das Zentrum der Altstadt schon immer der Stephansdom. Östlich davon entstand langsam die „bürgerliche“ Stadt mit einem Marktplatz, der heutige Residenzplatz. Bewohnt wurde dieser Teil der Stadt von den freien Kaufleuten, die direkt dem Kaiser unterstellt waren.

Westlich des Doms entstand eine Vorstadtsiedlung, das wichtigste Geschäftszentrum. In den Jahren 1662 und 1680 wurde die Altstadt teilweise durch extreme Brände zerstört. Der Wiederaufbau der Stadt verlieh ihr das barocke Erscheinungsbild.

Wenn ihr Passau besichtigt, solltet ihr gut zu Fuß sein. Denn auch die Veste Oberhaus ist ein Muss. Von hier oben haben wir einen wunderschönen Blick über die Stadt und die Flüsse.

Die Veste Oberhaus ist eine alte Burg, die sich auf der linken Seite der Donau befindet. Im Jahr 1219 erbaut diente sie überwiegend als Burg/Residenz des fürstlichen Bischofs vom Hochstift Passau. Über die Inschrift ‚1499‘ darf man sich nicht wundern, denn  dies ist nur eins von vielen Baujahren. Bis ins Jahr 1800 wurde die Burg ständig erweitert.

Die Festung ist natürlich nicht nur für Interessierte der Geschichte empfehlenswert. Schon allein wegen des wunderschönen Ausblicks von hier oben lohnt sich der doch etwas steile Anstieg.

Wir lassen den Ausblick auf die Stadt eine Weile auf uns wirken und machen uns dann wieder auf den Weg zurück in die Stadt.

Den Tag lassen wir in einem netten Restaurant ausklingen und sind gespannt, welche Abenteuer wir auf unserer weiteren Reise durch Süddeutschland noch erleben werden.

 

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  1. Ein ganz toller Reisebericht. Passau scheint eine Reise wert zu sein. Danke für die schönen Bilder. Vielleicht komme ich auch mal dort hin. 👍🙏

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