Cefalù

Mit Cefalù haben wir eine der schönsten Städte Siziliens als erste Station ausgewählt. Die Stadt liegt an der Nordküste der Insel und ist ein beliebtes Reiseziel.

Nach unserer Ankunft am Flughafen in Catania machten wir uns direkt auf den Weg in das charmante Küstenstädtchen.

Kleine Gassen mit vielen netten Plätzen und Cafés laden zum Flanieren und Verweilen ein.

Doch eins nach dem anderen, denn allein die Fahrt nach Cefalù war schon sehr beeindruckend.

Fahrt nach Cefalu Sizilien

Vor uns lag eine Fahrstrecke von 193 Kilometern, die teilweise durch Bergdörfer führte. Während der Fahrt konnten wir bereits erste Eindrücke von der Insel sammeln.

Siziliens Agrarkultur ist vielseitig gestaltet. In den Talebenen bauen die Sizilianer überwiegend Zitrusfrüchte und Oliven an. Aber auch Mandel- und Orangenbäume gibt es ausreichend.

Die Hügel und Hänge sind mit Macchia bewachsen, das im Mittelmeerraum häufig zu finden ist.


Macchia ist ein immergrünes Gehölz, das nicht sehr hoch wird. 

Bei strahlend blauem Himmel machte die Fahrt richtig Spaß.

Busreisende fotografieren

Plötzlich mussten wir diese jedoch unterbrechen, da uns ein Reisebus den Weg versperrte. Die Gruppe war ausgestiegen, offensichtlich hatten sie etwas Interessantes entdeckt.

Tatsächlich hielten auch wir an und gesellten uns zu der Gruppe. Der Grund war diese fantastische Aussicht …

Vulkan Ätna Sizilien
Vulkan Ätna

Der Ätna begrüßte uns als höchster aktiver Vulkan Europas mit einer weißen Rauchwolke. Natürlich mussten auch wir dieses einmalige Motiv sofort mit der Kamera einfangen.

Wir kamen mit den Busreisenden ins Gespräch. Sie waren bereits einige Tage auf der Insel und waren von dem bisher Erlebten total begeistert. Sie gaben uns noch einige Tipps mit auf den Weg, um dann ihre Busreise fortzusetzen.

Nach diesem kurzen Fotostopp nahmen auch wir unsere Fahrt nach Cefalù wieder auf. Schließlich wollten wir dort noch auf Besichtigungstour gehen.

Nach knapp drei Stunden erreichten wir unser Ziel.

Rocca di Cefalù mit Stadt im Vordergrund Sizilien Italien
Rocca di Cefalù mit Stadt im Vordergrund

Im Schatten des Rocca di Cefalù liegt die historische Altstadt. Die monumentale Klippe ist 270 Meter hoch.

Über einen Weg gelangst du auf den Berg. Ungefähr auf halber Höhe befinden sich Mauern mit Zinnen aus dem Mittelalter. Vom höchsten Punkt wird man mit einem atemberaubenden Blick über die Stadt belohnt.

Wenn du den Berg besteigen möchtest, solltest du über ausreichend Kondition verfügen. Gerade an Sonnentagen ist es beschwerlicher, weshalb du ausreichend Wasser bei dir haben musst. Denke auch an genügend und entsprechend hohen Sonnenschutz.

Es ist kein Geheimnis, dass zahlreiche Städte auf Sizilien griechische Wurzeln haben. So auch Cefalù.

Cefalù wurde einst von den Karthagern gegründet. Der Name allerdings stammt aus dem Griechischen „Kephalos“ (der Kopf). Hieraus leitete sich Cefalù ab.

Die Geschichte der Stadt ist vielseitig, denn nach den Griechen übernahmen die Römer die Stadt. Später nahmen die Araber ihnen die Stadt ab und beanspruchten sie für sich.

Die Normannen gestalteten sie schließlich so um, wie sie heute zu besichtigen ist. Unter König Roger II. erlebte sie im 12. Jahrhundert ihre Blütezeit, aus der viele interessante und bedeutende Bauten stammen. Von ihnen sind zahlreiche bis heute erhalten geblieben.

Nach dem Einchecken im Hotel ging es durch verschlungene, romantische Gassen zum Piazza Duomo, wo sich die Hauptattraktion der Stadt befindet. Die Kathedrale Santissimo Salvatore.

1131 wurde unter den Normannen von König Roger II. mit dem Bau der Kathedrale begonnen, der bis ins 13. Jahrhundert dauerte. Die Fertigstellung erfolgte 1240. Geweiht wurde sie erst 1267. 

Einer Legende nach soll König Roger II. auf dem Weg von Salerno nach Palermo mit seinem Schiff in einen starken Sturm geraten sein. Aus Angst, diesen nicht zu überleben legte er ein Gelübde ab. Danach wollte er im Falle einer Rettung einen Tempel errichten lassen. Er hatte Glück und konnte mit seinem Schiff in Cefalù an Land gehen. An dieser Stelle ließ er später die Kathedrale errichten.

Angekommen auf dem Piazza del Duomo erhob sich vor uns ein imposanter Bau aus Sandstein mit zwei Glockentürmen.

Kathedrale Santissimo Salvatore Cefalù Sizilien
Kathedrale Santissimo Salvatore

Die beiden Glockentürme wirken auf den ersten Blick identisch. Bei genauerem Hinsehen lassen sich Unterschiede in den Turmspitzen und deren Fenster feststellen.

Gleich hinter der Kathedrale erhebt sich die gewaltige Felsformation Rocca di Cefalù.

Rocca di Cefalù Sizilien

Je nach Blickwinkel lässt die sich hinter der Kathedrale befindliche Felswand diese sehr klein erscheinen.

Bei der Besichtigung des Inneren der Kathedrale kommst du aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Christus als Pantokrator Kathedrale Cefalù Sizilien
Christus als Pantokrator Kathedrale Cefalù S

Das goldene Mosaik des segnenden Christus als Herrscher der Welt (Pantokrator) dominiert die Apsis.

Silberaltar Kathedrale Cefalù Sizilien

In einer Kapelle auf der linken Seite des Kirchenschiffes befindet sich ein Silberaltar aus dem 17. Jahrhundert.

Obwohl der Altar golden wirkt, wurde er komplett aus Silber gefertigt. Die goldene Erscheinung ist der Beleuchtung in der Kirche geschuldet.

Genius von Palermo Kathedrale Cefalù Sizilien

Die Kathedrale ist mit wunderschönen Fresken und Mosaiken ausgestattet. Dargestellt sehen wir Genius von Palermo, den Schutzpatron der Stadt Palermo.

Die kostbaren byzantinischen Mosaike stammen zum Teil aus dem Jahr 1145.

Das Taufbecken beispielsweise wurde aus Lumachella-Stein geschaffen, und zwar vollständig aus einem Block.

Darüber hinaus kannst du neben der aus dem 16. Jahrhundert stammende Madonna von Domenico Gagini noch viele andere gut erhaltene Gegenstände bestaunen.


Bitte beachte, dass die Kathedrale in der Zeit von 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr und von 15.30 Uhr bis 18.00 Uhr besichtigt werden kann. (Stand: April 2024)

Kreuzgang Cefalù Sizilien
Kreuzgang
Blick aus dem Kreuzgang Cefalù Sizilien
Blick aus dem Kreuzgang Richtung Stadt

Der Kreuzgang ist sowohl direkt von der Kathedrale aus zu erreichen als auch von außen. Dazu ist er neben den Kreuzgängen von Lipari und Monreale der älteste auf Sizilien. 

Wenn du etwas mehr Zeit hast, kannst du in Cefalù noch einiges besichtigen:

Das Lavatoio Medievale stammt aus dem 16. Jahrhundert. Es wurde als öffentlicher Waschsalon errichtet.

Für Wanderer bietet sich der Diana-Tempel an. Hierzu musst du auf den Burgberg von Cefalù wandern. Die Wanderung dauert je nach Kondition und Geschwindigkeit ungefähr zwei Stunden.

Im Museo Mandraliscia wird dir eine Privatsammlung des Barons Enrico Piraino aus dem 19. Jahrhundert geboten. Ein unverzichtbares Ziel für Kunstliebhaber.

Altstadt Cefalù Sizilien
Altstadt

Nach der Besichtigung der Kathedrale stürzten wir uns ins Getümmel des wunderschönen historischen Zentrums. Dieses befindet sich zwischen der Kathedrale und dem Meer. Die engen Gassen haben den Vorteil, dass du dort genügend Schatten bekommst.

Für den ersten Tag unserer Sizilien-Reise haben wir einiges gesehen. Ausklingen ließen wir ihn mit sizilianischen Spezialitäten in der Altstadt.

Mit der Wahl, Cefalù als erste Station für unsere Rundreise zu wählen, waren wir zufrieden. Das kleine charmante Küstenstädtchen ist voller verschlungener, romantischer Gassen, in denen sich das Leben abspielt.

Ob als festes Urlaubsziel oder im Rahmen einer Rundreise, Cefalù ist bei einem Aufenthalt auf Sizilien ein Muss!

Wir konnten uns an diesem Abend genügend Zeit in der Stadt lassen, denn unser Gepäck mussten wir nicht komplett auspacken. Bereits am nächsten Tag ging die Reise weiter nach Monreale, wo wir die berühmte Kathedrale di Santa Maria Nuova besichtigten.


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