Wir nehmen euch mit in eine pulsierende Stadt mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die unseren Besuch erlebnisreich gestalten. Brüssel, die Haupt- und Residenzstadt des Königreiches Belgien.
Einen Parkplatz haben wir schnell gefunden. Das Parkhaus ‚Parking Poelaert‘ liegt sehr zentral und ist nicht überteuert. Es befindet sich direkt unter dem Place Poelaert, in dessen Nähe das Monument à la Gloire de I’Infanterie belge steht.

Das Denkmal erinnert an die belgischen Fußsoldaten des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Edouard Vereycken hat es entworfen. Aufgestellt wurde das Monument so vor dem Justizpalast, dass es schräg gegenüber dem ‚Anglo-Belian War Memorial‘ (Anglo-Belgisches Kriegsdenkmal) steht.
Von hier aus machen wir uns auf den Weg zu einem erlebnisreichen Stadtrundgang. Allerdings kommen wir nicht sehr weit, denn schon bald entdecken wir ein kleines schnuckeliges Café mit bunt durcheinander gewürfeltem Mobiliar. Alte Küchenstühle und Küchentische, die wohl in anderen Haushalten nicht mehr benötigt wurden, zierten den recht kleinen Raum. Es wirkt sehr urig und trotz des nicht zueinander passenden Mobiliars gemütlich … hier müssen wir unbedingt rein. Nach einem Café au lait und einem Muffin geht es gestärkt weiter.

Der ‚Grand Place‘ (Grote Markt) ist ein zentral gelegener großer Marktplatz. Um ihn herum befinden sich lauter historische Bauten aus dem 14. Jahrhundert. Gildenhallen und eine wunderschöne Architektur reihen sich aneinander, verzieren ihn mit ihrer Schönheit und machen ihn somit zu einem magischen Anziehungspunkt für Touristen.

Bereits im 11. Jahrhundert wurde an dieser Stelle ein Platz angelegt, der unter anderem als Schauplatz von Versammlungen, aber auch als Hinrichtungsstätte genutzt wurde. Nach der Zerstörung durch französische Truppen im Jahr 1695 wurde er durch die Gilden wieder aufgebaut, so entstanden auch die Gildenhallen. Uns fallen sofort die prächtigen Fassaden auf, die dem ‚Grand Place‘ einen ganz besonderen Charme verleihen.
Das größte und prunkvollste Gebäude auf dem Marktplatz ist das Rathaus. Mit seinem 96 Meter hohen Glockenturm (Belfried) sticht es uns sofort ins Auge. Eine wirklich grandiose Architektur, für deren Fertigstellung ab dem Jahr 1401 zwanzig Jahre benötigt wurden. Verziert mit vielen Skulpturen thront das Rathaus regelrecht auf dem Marktplatz. Für diesen schönen Platz solltet ihr euch genug Zeit nehmen.


Auf der Rue de I’Etuve befindet sich Brüssels bekannteste Attraktion, die mit 61 cm wohl auch die kleinste ist. Der ‚Le Petit Julien‘, bekannter als Manneken Pis. Erschaffen wurde sie 1619 von dem Bildhauer Jérome Duquesnoy I’Ancien. Allerdings ist die Figur in der Rue de L’Etuve nicht das Original, dieses befindet sich im Museum. Offensichtlich ist dieser kleine Junge so beliebt, dass er sehr oft „entführt“ wurde. Aber warum hat der Manneken Pis eine solche Bedeutung? Wenn man den Legenden Glauben schenken darf, „hat der Wasserstrahl eines Jungen ein Feuer gelöscht, das die Stadt bedroht hat.“

Brüssel hat einige grüne Oasen, durch die es sich wegen der wunderschönen Gestaltung auf jeden Fall zu laufen lohnt. Bei Sightseeingtouren durch die Stadt empfiehlt es sich, hier kleine Pausen einzulegen und ein wenig zu lustwandeln.
Das Highlight der Stadt ist der Königspalast, der sich im Zentrum von Brüssel befindet. Bis zum Jahr 1731 befand sich an dieser Stelle die Hofburg der Burgunder und der Habsburger. Nachdem diese niederbrannte entstand hier zunächst eine kleinere Residenz, die später zum Königspalast um- und ausgebaut wurde. Leopold II. hat viel investiert, um dem Palast den heutigen Glanz zu verleihen. Allerdings dient der Palais Royal mittlerweile nicht mehr den Wohnzwecken der königlichen Familie, vielmehr wird er nur noch für offizielle Anlässe genutzt. Die Königsfamilie hat ihren Wohnsitz in das Schloss Laeken verlegt.

Der königliche Park beginnt direkt hinter dem Palais Royal. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr den Palast in der Zeit von Juli bis Anfang September besichtigen. Da die Königsfamilie im Sommer in ihren wohlverdienten Urlaub geht, stehen viele Räume zur Besichtigung zur Verfügung.
Unsere Route durch die Stadt führt uns weiter zur Kerk Sint-Jacob-op-Koudenberg, im 17. Jahrhundert erbaut. Sie liegt in der Nähe des Place Royale und ist fußläufig sehr gut zu erreichen.

Neben der Grabkapelle (Liebfrauenkapelle) von Pieter Paul Rubens ist diese aufwendig gestaltet. Dies deshalb, weil in der damaligen Pfarre ausschließlich wohlhabende Menschen lebten. Ihren Wohlstand wollten die Bürger ursprünglich mit einem Kirchturm unterstreichen, der den der Kathedrale übertrumpfen sollte. Allerdings reichten dann die Gelder hierfür doch nicht aus und so mussten sie sich mit einem Turm begnügen, der „lediglich“ 55 Meter hoch ist.
Seltsamerweise war für die Innenausstattung der Kirche noch genug Geld vorhanden. So erstrahlen im Inneren der Kirche neben Marmor zahlreiche Werke namhafter Künstler. Unvorstellbar ist, dass es in der Kirche 23 Altäre gibt. Das bereits erwähnte Grab von Rubens befindet sich hinter dem Hauptaltar.
Bis ins 12. Jahrhundert geht die Geschichte der Kirche zurück. Selbst auf dem Pilgerweg, dem Jakobsweg, nach Santiago de Compostela spielte sie eine große Rolle, da sie Teil der Abtei von Coudenberg war. Und so ist es nicht verwunderlich, dass sich in der Kirche eine Statue des Heiligen Jakobus wiederfindet.

Bevor unser Stadtrundgang am Justizpalast endet, zieht es uns noch in die ‚Les Galeries Royales Saint-Hubert‘. Die 200 Meter lange Galerie befindet sich in einem denkmalgeschützten Gebäude, welches um 1847 erbaut wurde. Unter einem mächtigen Glasdach entdecken wir neben einer gelungenen Mischung aus Kultur und Luxusgeschäften auch das kleine Schokoladenlädchen ‚La Belgique Gourmande‘.
Nicht nur die vielen Süßigkeiten ziehen die Besucher an, sondern auch die mit sehr viel Liebe und Geschick gestaltete Dekoration.
Die riesige Galerie Royales Saint-Hubert setzt sich in Wirklichkeit aus drei Galerien zusammen: der ‚Galerie de la Reine‘, der ‚Galerie du Prince‘ und der ‚Galerie du Roi‘. Ein Besuch ist ein absolutes Muss!
Unsere Sightseeingtour endet am bedeutendsten Gerichtsgebäude Brüssels, dem Palais de Justice de Bruxelle – der Justizpalast – und somit auch wieder am Place Poelaert.
Dieses bombastische Gebäude sorgte bereits bei Errichtung für Unruhe. Denn durch den Bau wurde ein großer Teil des Marollenviertels vernichtet. Und auch heute noch gibt es viele Gegner, da seit vielen Jahren an der Kuppel immer wieder Renovierungsarbeiten durchgeführt werden müssen. Deshalb lohnt es sich nicht wirklich, sich dieses Gebäude anzusehen, da die Baugerüste doch eher störend sind.
Bevor wir uns auf den Rückweg begeben, wollen wir noch einen kleinen Abstecher zum Atomium machen. Auch diese Stippvisite hat sich als lohnend herausgestellt.

Nachdem wir auch dieses besichtigt haben stellen wir fest, dass unser Aufenthalt in Brüssel doch sehr viel länger gedauert hat, als wir anfangs angenommen haben.
Die Vielfalt an Sehenswürdigkeiten, die unterschiedlichen Menschen, die schmalen Häuser in kleinen, zum Teil sehr verwinkelten Gassen und natürlich der Duft der Belgischen Waffeln verleihen der Stadt ein besonderes Flair.
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