Naxos

Wir verlassen  die Insel Mykonos und nehmen die Fähre nach Naxos. Am Hafen von Mykonos ist die Hölle los.

Alle dort versammelten Menschen haben ein Ticket. Dies bedeutet aber nicht, das auch alle eine Chance auf die Überfahrt nach Naxos haben, da nur eine begrenzte Anzahl von Passagieren auf den Fähren zugelassen sind. Die Fähre öffnet ihre Bugklappe und das Rennen um einen Platz wird gestartet. Gott sei Dank waren wir früh genug am Anleger und stehen  bereits ziemlich vorne, so dass wir eine reelle Chance haben mitgenommen zu werden. Und es kommt sogar noch besser, wir haben das Glück, Sitzplätze zu ergattern. So etwas haben wir bisher nicht erlebt!

Die Überfahrt dauert nur ca. eine Stunde und schon bald sehen wir das Wahrzeichen von Naxos, die ‚Portara von Naxos‘.

Portara von Naxos – das Tempeltor

Naxos ist mit einer Fläche von 429,8 km² die größte der Kykladen-Inseln. Neben langen Stränden und vielen Bergdörfern gibt es hier noch antike Ruinen. Eine davon, die bedeutendste, ist das Tempeltor.

Die Hauptstadt der Insel heißt genau wie die Insel selbst: Naxos. Allerdings ist uns während unseres Inselhoppings aufgefallen, dass die Einwohner die Städte lediglich als Chora bezeichnen. Im Hafen pulsiert das Leben und wir erfreuen uns an den schönen Fotomotiven.

Fischer im Hafen von Naxos

Die Chora von Naxos ähnelt einem Labyrinth. Ein wahres Durcheinander von alten Häusern, Ruinen und zahlreichen Kapellen, verwunschenen Gässchen mit vielen netten Cafés und Tavernen.

Blick auf die Chora

Nachdem wir im Hotel eingecheckt haben geht der Streifzug durch die Stadt los. Als erstes stoßen wir auf eine Prozession. Hier erfahren wir, dass nahezu jedes Dorf auf der Insel sein eigenes Kirchweihfest feiert.

Panigyri – Kirchweihfest

Bei diesem Panigyri sind alle versammelt, jung und alt, aber auch die Touristen sind gern gesehene Gäste. Mit der Prozession, wie wir sie antreffen, wird an die örtlichen Kirchenheiligen erinnert. Und wie die Griechen so sind, gehören zu solchen Festen auch Musik und ein gediegenes Festmahl dazu. Im Prinzip sind diese religiösen Feste schon fast Dorffeste, da sich jeder daran beteiligt.

Diese Prozession findet in der Altstadt von Naxos statt, die direkt hinter dem Hafen beginnt. Wer hier nicht auf den Weg achtet, kann sehr schnell die Orientierung und damit auch sein eigentliches Ziel verlieren. Aber gerade dieses Altstadtviertel macht die Stadt so reizvoll. Der obere Teil der Altstadt wird als Burgviertel bezeichnet, in dessen Zentrum eine Kirche steht.

Die Kirchen in Griechenland sind oft sehr prunkvoll ausgestattet.

Auch wenn die Kirchen oft sehr aufwendig ausgestattet sind. Bei dieser suchen wir vergebens den Glockenturm und staunten nicht schlecht, als wir die Glocken in einem Baum hängend sehen.

Glockenbaum

Und selbstverständlich haben auch wir uns im Labyrinth der Gassen der Altstadt verlaufen. Dies ist deshalb nicht so schlimm, da die Besichtigung des  wichtigsten Wahrzeichens der Insel erst für den nächsten Tag geplant ist. Wir haben also genug Zeit, die Altstadt weiter zu erkunden.

Am nächsten Tag geht es, getreu dem Motto der Reise, kulturell weiter. Wir besichtigen das Heiligtum von Yria, auch Dionysos-Tempel genannt. Dies ist eine antike Tempelanlage. Die hier noch vorhandenen Reste dieser Tempelanlage wurden in der Zeit von 1986 bis 1999 ausgegraben und freigelegt.

Wunderschöne Mosaikfußböden können wir hier bewundern und bestaunen. Man kann nur vermuten, wie viel Zeit und Aufwand für die Erstellung dieser Mosaike benötigt wurden.  Eine beachtliche Leistung, diese Mosaike so freizulegen, dass sie nahezu unbeschädigt blieben.

Schließlich kommen wir endlich zu der Portara. Das Tempeltor befindet sich nördlich vom Hafen. Erbaut wurde das ungefähr sechs Meter hohe Tor im 6. Jahrhundert v. Chr.

Portara – das Tempeltor

Wie anfangs schon beschrieben, erblickt man als erstes die Portara, wenn man mit der Fähre anreist. Die Portara sind Überreste des Apollon-Tempels. Auffallend ist die gespaltene Eingangsstufe. Leider ist nicht bekannt, warum dies so ist.  Der Apollon-Tempel wurde nie fertiggestellt. Ausgrabungen zufolge liegt das wohl daran, dass während der Bauphase mehrfache Umstrukturierungen stattgefunden haben sollen, die letztendlich dazu führten, dass diese nicht beendet wurde. Das Tempeltor befindet sich auf einer kleinen Halbinsel. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die Stadt.

Nach der Besichtigung der Portara haben wir noch Zeit, uns die im Hafen auf einer kleinen Insel gelegene Kirche Panagia Myrtidiotissa anzusehen.

Kirche Panagia Myrtidiotissa

Diese kleine Kirche wurde zum Dank der Beschützerin der Insel gewidmet. Es wird erzählt, dass dies geschah, weil Seemänner einen starken Sturm auf dem Meer vor der Insel Naxos überlebt haben. Kurz, bevor die Boote unterzugehen drohten, wandten sie sich Hilfe suchend an die „Patronin und Beschützerin der Insel“, Panagia Myrtidiotissa.

Jedes Jahr findet am 24. September ein Fest zu Ehren der Kirche statt.

Mit der nächsten Fähre geht es zur Insel Paros und wir sind gespannt, was uns dort erwarten wird.

 

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Eine Antwort auf „Naxos“

  1. Sehr schöne Bilder und der Bericht ist wie immer anschaulich und interessant. Ich war 1985 auf Naxos um mein Griechisch aufzufrischen. Habe dort meinen Surfschein gemacht. Die Bilder kamen mir immer noch bekannt vor nach der langen Zeit. Danke Ulrike für die schönen Erinnerungen

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