Wir haben uns spontan dazu entschlossen, einen Ausflug an den Rhein zu machen. Das Ziel ist Boppard, eine ehemalige Reichsstadt, die in der Region Mittelrhein liegt.
Vom Weinbau geprägt lockt dieses kleine malerische Städtchen viele Touristen an. Schon auf dem Weg Richtung Stadtzentrum entdecken wir eine Stelle, von der wir einen tollen Ausblick haben.
Einen Parkplatz finden wir schnell an der Rheinpromenade und zahlen für ein Tagesticket acht Euro.
Uns fällt sofort die wunderschön gestaltete Rheinpromenade ins Auge, auf der wir uns zunächst ein wenig aufhalten bevor wir das Stadtzentrum besichtigen. Natürlich muss ich auch hier wieder einen Blick in die Kirche werfen. Die St. Severus Kirche wurde Anfang des 13. Jahrhunderts errichtet und auf Fundamenten des römischen Militärbades erbaut.
Die St. Severus Kirche befindet sich direkt am mittelalterlichen Marktplatz. Sie ist sehr schlicht und dennoch schön gestaltet. Besonders aufgefallen sind mir die Kirchenfenster. Diese wurden von der Glasmalerin Krista Jörg (später Steiner) errichtet.
An der Stirnwand des Seitenschiffes habe ich eine Madonnenfigur entdeckt. Mir wurde erklärt, dass diese aus Erlenholz geschnitzt sei und zu den drei wertvollsten Stücken in der Kirche gehört. Das Triumphkreuz, die Sterbeglocke und die Madonnenfigur befinden sich seit der Entstehungszeit in der Basilika.
Sodann erkunden wir die Stadt weiter. Vom Marktplatz aus gehen einige kleine Sträßchen und Gässchen ab, in denen es neben den üblichen Touristenmitbringseln natürlich auch Wein zu kaufen gibt.
Dann machen wir uns auf den Weg zum Sessellift. Dieser führt uns ca. 915 Meter hinauf – und natürlich hat sich am Anfang der Fahrt auch hier meine Höhenangst wieder einmal bemerkbar gemacht. Allerdings geriet diese bei der schönen Aussicht schnell wieder in Vergessenheit. Der Ausblick sowohl während der Fahrt als auch später von oben hinab auf die größte Rheinschleife und den Vierseenblick ist traumhaft schön.
Natürlich hätte man zum Aufstieg auch den Klettersteig wählen können, dies wollten wir uns bei 31 Grad allerdings ersparen und haben damit geliebäugelt, zu Fuß wieder ins Tal zu laufen. Die gesamte Länge des Klettersteigs beträgt 107 km, er führt von Bingen bis nach Koblenz.
Oben angekommen haben wir den Bikepark entdeckt und schnell war klar, warum einige ihre Mountainbikes mit dem Sessellift hochtransportieren. Leute, hier ging die Post ab. Mountainbiker rasen und springen hier durch den Wald als würden sie nie etwas anderes machen. Wer sich als Fußgänger auf diese Strecke verirrt lernt das Sprinten. Die Biker hatten ihren Spaß und wir haben uns entschlossen, zunächst zum Gedeonseck zu wandern. Das Gedeonseck besticht mit seiner grandiosen Aussicht auf die größte Rheinschleife und das Bopparder Hamm.
Das Gedeonseck wurde nach dem Pfarrer Johann Baptist Berger benannt. Von 1833 bis 1888 war er Pfarrer in der St. Severus Kirche. Darüber hinaus kannte man ihn auch unter dem Namen „Gedeon von der Heide“, sein Dichtername. Da er sich häufig hier aufhielt wurde dieser Aussichtspunkt nach ihm benannt. In Boppard selbst hat man ihm zu Ehren eine Statue aufgestellt.
Von hier aus machen wir uns auf den Weg zum Vierseenblick. Der Weg dorthin führt über Stock und Stein. Auch von hier aus hat man wieder einen schönen Blick auf Boppard und die große Rheinschleife.
Da man von hier oben vier verschiedene Streckenabschnitte des Rheins sehen kann, hat man diesem Aussichtspunkt den Namen „Vierseenblick“ gegeben.

An dem Aussichtspunkt habe ich gelesen, dass es sich um einen der schönsten Aussichtspunkte im Welterbe Oberes Mittelrheintal handelt.
Auf dem Rückweg zur Stadt haben wir erneut die wunderschöne Landschaft genießen können. Auf dem Klettersteig finden wir eine überdachte Aussichtsstelle, die für Pausen geeignet ist.
Die Kombination zwischen Stadtrundgang und Wanderung können wir nur empfehlen.
Liebe Ulrike,
ach wie schön, du hast meine Heimatstadt durchstreift! Auf dem Gedeonseck oder dem Vierseenblick bin auch ich immer wieder gerne. Sehr schöne Fotos. Übrigens kannte ich die Bronzefigur-Dame noch persönlich. Das ist das Schnuggelelsje (Else Heimburger). Sie hatte einen kleinen Laden, da gab es noch einzelne Bonbons in Gläsern zu kaufen. Da war ich als Kind ab und zu.
Herzliche Grüße
Renate
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Wow, so schön! Solche Ausflüge lieben wir ja und Boppard ist auch gar nicht so weit weg von uns. Vielleicht nehmen wir das mal in Angriff, wenn das Wetter wieder etwas schöner ist. 🙂
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