Mumbai ist eine der Indischen Metropolen, deren Bevölkerungswachstum förmlich explodiert. 2011 wurden allein in dieser Region über 18 Millionen Menschen gezählt, die tatsächliche Bevölkerungszahl entzieht sich jeglicher Erfassung. Im tropischen Bereich gelegen erlebt man das Stadtklima als feucht, schwül und drückend. Die Reisezeit im Februar war gut gewählt, da im Vergleich zu den Sommermonaten die Temperaturen noch erträglich waren. Das Wetter war stabil und niederschlagsarm. Was sich in den Zeiten des Monsuns in den Sommermonaten mit sintflutartigen Niederschlägen völlig ändert.
Beim Durchfahren der Stadt trifft man auf eine sehr unterschiedliche Kulisse, je nachdem in welchen Stadtteil man gerät. Vom modernen Industrie- und Handelszentrum bis zu den Slums ist alles in dieser Megastadt zu finden.

Eines der imposantesten Gebäude der Stadt ist das Municipal Corporation Building. Entworfen von dem Architekten Frederick William Stevens wurde es in der Zeit von 1884 – 1893 gebaut. Das Gebäude im neugotischen Stil ist Sitz der Stadtverwaltung. Nicht von ungefähr vermittelt das Gebäude den Eindruck einer Kirche, denn es lehnt sich in der architektonischen Ausrichtung stark an den Aufbau gotischer Kirchenbauten an.
Zur Zeit wird das Gebäude aufwendig saniert, nachdem die Sanierung über Jahrzehnte vernachlässigt wurde. Der Grund liegt zum einen in den knappen finanziellen Ressourcen der Stadt, zum anderen identifizieren sich die Inder nicht unbedingt mit den Hinterlassenschaften des Britischen Kolonialismus.

Als Besucher der Stadt sollte man sich auf diese einlassen und die zahlreichen Eindrücke vielfältiger Art auf sich einwirken lassen. Das pulsierende Leben der Stadt äußert sich sowohl in dem ausufernden Stadtverkehr als auch in dem bewegten Treiben auf den unzähligen Märkten, die sich verteilt auf dem gesamten Stadtgebiet finden.

Mumbai ist die Filmstadt Indiens, in westlichen Ländern allgemein bekannt als Bollywood. Sitz einer großen Vielzahl von Studios der Unterhaltungs- und Filmindustrie, werden hier besonders Melodramen und Liebesfilme mit choreografischen Tanzeinlagen, angereichert mit Musik und Gesang, gedreht. Dementsprechend finden sich in dieser Stadt auch hunderte Kinos, in denen die Inder ihren Alltag vergessen können. Es wundert also nicht, dass überall farbenfrohe Filmplakate zu sehen sind, teilweise offiziell aber häufiger einfach wild an eine Wand drapiert. Die Inder sind verrückt nach Kino.

Nicht aus dem Stadtbild hinweg zu denken sind die zahlreichen Doppeldeckerbusse, meistens traditionell im roten Farbton. Besonders beliebt sind die Busse mit offenem Deck, die schwerpunktmäßig für die Stadtrundfahrten eingesetzt werden, welche in der Regel vom Gateway of India starten.

Der Stadtverkehr wird geprägt von Bussen, LKWs, PKWs, Fahrrädern, Motorrädern, Motorroller, Straßenpassanten aber auch Reitern! Allgemein nutzen die Inder noch reichlich Tiere wie auf der späteren Reise zu beobachten war.

Wir hatten zahlreiche Gelegenheiten mit Indern in Kontakt zu treten, hier beschränkt sich dieser auf den Blickkontakt.
Mehr Eindrücke konnten wir von Mumbai nicht gewinnen, da wir zügig unsere Reisegruppe erreichen mussten, die sich bereits beim Beladen des Trucks befand. Schon bald brachen wir zu unserem ersten Etappenziel Mandu auf, eine Fahrstrecke von über 523 km war zu bewältigen.