Kastoria ist seit 1939 bekannt für den Pelzhandel. Später kam noch das Kürschnerhandwerk hinzu. Die Stadt befindet sich auf einer kleinen Halbinsel, die am Kastoria-See, auch Orestida-See genannt, liegt.
Kastoria ist von einer traumhaft schönen Landschaft umgeben. So erstreckt sich zu der einen Seite eine Hochebene, die bis zu den Bergen des Pindos-Gebirges reicht, während die andere Seite mit einer schönen Bucht lockt. Wir waren in einem Hotel untergebracht, das sich direkt am See befand.

Für Naturliebhaber, die die unberührte Natur und Stille suchen, ist dieser Ort eine reine Oase. Unzählig viele verschiedene Tierarten sind hier zu beobachten.

Die Möglichkeit, entlang der Uferpromenade zu flanieren, besteht natürlich auch. Zahlreiche Cafés und Tavernen laden zum Verweilen ein. Wenn ihr längere Spaziergänge mögt, könnt ihr die gesamte Halbinsel einmal umrunden. Dieser Ausflug umfasst ca. 8 km.

Die Altstadt von Kastoria ist ein zauberhaft malerischer Ort und mit vielen historischen Gebäuden bestückt, die ihre eigene Geschichte der Stadt erzählen.

Der Kastoria-See ist im Übrigen ein in einer Höhe von 629 Metern befindlicher natürlicher See. Er hat eine Länge von ungefähr 8 km, die tiefste Stelle misst ca. neun Meter.

Wir besichtigten zunächst das Folkloremuseum, das sich im Haus Nerandzis Aivazis befindet. Es ist eins der schönsten und ältesten Herrenhäuser der Stadt, stammt aus dem 17. Jahrhundert und vermittelt den Besuchern einen interessanten Einblick in das Leben der makedonischen Bürger. Betreiber des Museums ist seit 1972 die Musik- und Literaturgesellschaft Harmony. Besonders beeindruckt hat uns, dass tatsächlich noch alle Originalmöbel vorhanden sind.

Das Haus ist im Erdgeschoss mit Kellerräumen bestückt. Diese dienen als Weinkeller und Vorratskeller.
Im ersten Stock befinden sich insgesamt zwei Familienzimmer, eins für den Sommer und das andere wurde im Winter genutzt. Das Zimmer, das in der entsprechenden Jahreszeit nicht bewohnt wurde, diente als Pelzwerkstatt. Die erste Nähmaschine stammt aus dem Jahr 1884 und befindet sich immer noch in dem Museum.

Im zweiten Stock konnten wir neben einem kleinen Wohnzimmer und Schlafzimmern einen ziemlich großen Empfangsraum besichtigen.

Wir entdeckten noch ein weiteres kleines Zimmer, das offensichtlich als Arbeitszimmer genutzt wurde.

Die Decken in den einzelnen Räumen sind außergewöhnlich.

Von hier aus ging es zum Kloster Panagia Mavriotissa (Παναγία Μαυριώτισσα), welches eines der ältesten Klöster der Umgebung ist. Um den See herum gibt es über 70 Kirchen und kleinere Kapellen.
Es wurde an der Stelle errichtet, an der unsagbar viele Truppen des byzantinischen Kommandanten George Palaiologos die Normannen besiegten.
Das Kloster war zum Zeitpunkt unserer Reise noch recht gut erhalten. Die aus dem 12. Jahrhundert stammende Klosterkirche enthält Fresken aus dem 12. bzw. 13. Jahrhundert.

An der Außenmauer wurde neben der Wurzel Jesse eine von Propheten umgebene Maria dargestellt.

Das Kloster war zum Zeitpunkt unserer Reise noch recht gut erhalten. Die Außenwände sind mit beeindruckenden Wandmalereien verziert.
Ursprünglich hieß das Kloster Mesonesiotissa , was soviel bedeutet wie „mitten auf der Insel“. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde es nach dem Dorf Krepeni in Krepenitissa umbenannt. Ungefähr Mitte des 17. Jahrhunderts wurde es erneut umbenannt und erhielt den heutigen Namen.

Nach dem Rundgang durch das Kloster verabschiedeten wir uns von Papás Gabriel, der sich freundlicherweise bereit erklärte, uns durch die Anlage zu führen und diese Besichtigung somit für uns zu einem ganz besonderen Erlebnis gemacht hat.

Den Abend verbrachten wir gemeinsam mit unserem Wegbegleiter Sachos in einer kleinen Taverne in der Nähe des Sees. Er erzählte uns etwas über Dodona, die nächste Etappe unseres Roadtrips durch Griechenland.
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