In der Antike war Edessa eine bedeutende Stadt. So war sie im Königreich Makedoniens die erste Hauptstadt. Abgelöst wurde sie zunächst von Vergina und später von Pella.
Unsere Fahrt nach Edessa führte uns vorbei an riesigen Mohnfeldern. Die Stadt gehört zum Regionalbezirk Pella in Zentralmakedonien.

Edessa, zwischen Thessaloniki und Florina gelegen, ist eine wasserreiche und daher auch eine außergewöhnlich grüne Stadt. Wegen der spektakulären Wasserfälle wird Edessa auch „Stadt des Wassers“ genannt. Der Name ist von einem phrygischen Wort abgeleitet und bedeutet „die Stadt auf dem Wasser“ oder aber auch „ein Schloss im Wasser“.

Hoch auf einem Felsen wurde die Stadt erbaut, wodurch man einen unsagbar schönen Ausblick auf das unterhalb der Stadt liegende weit ausgedehnte Flachland hat, die Ebene von Edessa.

Überall in der Stadt sind Flüsschen, Brunnen und kleine Wasserläufe zu finden. Darüber hinaus befinden sich in ihr viele kleinere Brücken und Stege. Der Besucher wird bei seinem Stadtrundgang durch das Plätschern des fließenden Wassers begleitet.
Hauptsächliche Attraktion bleiben aber die Wasserfälle. Wenn ich mich richtig erinnere, waren es seinerzeit insgesamt sieben. Wobei der größte der Wasserfälle Karanos ist, ein wahres Naturphänomen. Die Wassermassen stürzen aus einer Höhe von 70 Metern mit lautem Getöse in die Tiefe. Zunächst fallen die Wassermassen einige Meter herab, um sodann in mehreren Stufen nach unten zu donnern. Hierbei entwickeln sich imposante Säulen der Gischt. Früher wurden u.a. Mühlen durch diese Wassermassen angetrieben. Der Fluss, der in den Wasserfall mündet, trägt den Namen Edesseos.
Seine Quelle befindet sich am Berg Voras und fließt durch die Schlucht von Edessa. Auf dem Weg nach Edessa unterstützt er das Wasserkraftwerk von Agras. Erst dann fließt er durch die Stadt, um an deren Ausgang die Wasserfälle zu bilden. Mit einer Länge von fast 30 km zieht der Fluss sich durch die Region.
Den Karanos könnt ihr euch von einer Plattform aus anschauen.

Hinter dem Wasserfall entdeckten wir eine kleine Tropfsteinhöhle, die durch den ursprünglichen Wasserverlauf entstanden ist und besichtigt werden kann. Heute muss für die Besichtigung ein kleiner Obolus gezahlt werden.

Dadurch, dass die Wasserfälle unterschiedlich hoch sind, bekommt man den Eindruck, als wären sie in „Gruppen“ eingeteilt. Dies macht das ganze Schauspiel noch imposanter. Wir erfahren, dass diese Wasserfälle bereits seit dem Mittelalter eine Attraktion sind. Schon damals haben die Menschen erste Brücken gebaut, um die Besonderheit aus der Nähe bestaunen zu können. Heute gelten sie nicht nur als die größte Attraktion von Edessa, sondern von ganz Griechenland. Denn nirgendwo in dem Land gibt es ähnlich spektakuläre Wasserfälle zu sehen.
Auch wir entschlossen uns, einmal hinter dem größten Wasserfall entlangzulaufen und erhaschten diesen Ausblick …

In Edessa sind allerdings nicht nur die Wasserfälle zu besichtigen. Wie oben schon beschrieben, war Edessa bis in das 6. Jahrhundert v. Chr. die erste Hauptstadt des Königreichs Makedonien. Die Ruinen der früheren Stadt befinden sich etwas außerhalb der heutigen Stadt Edessa.
Wir haben uns bei unserem Besuch ausschließlich die Wasserfälle angesehen, würden unsere Zeit aber bei einem nochmaligen Besuch auf jeden Fall den Überresten der antiken Stadt widmen.
Etwas ganz anderes als Kultur erlebten wir in Edessa. Wir fanden eine gemütliche mit sehr viel Grün bestückte Stadt vor. Die zahlreichen Wasserfälle machen sie zu einer besonderen Stadt mit typisch griechischem Flair. Zum Zeitpunkt unserer Reise war die Stadt noch nicht so sehr auf den Tourismus ausgelegt. Cafés, Tavernen und Bars richteten sich ganz nach den Bedürfnissen der Einheimischen. Ein Abstecher hierher ist auf jeden Fall lohnenswert.

Von Edessa aus ging unsere Reise noch am gleichen Tag weiter in die ca. 106 km entfernte Stadt Kastoria.
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Liebe Ulrike,
was für schöne Wasserfälle! In Edessa war ich noch nie, ich kannte es ehrlich gesagt noch nicht einmal. Der Ort würde mir auch sehr gut gefallen.
Liebe Grüße
Renate
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