Mykene, eine der bedeutendsten archäologischen Stätten in Griechenland, liegt im Osten des Peloponnes, in den Ausläufern des Berges Zara.
Einer Sage nach soll Mykene wie folgt entstanden sein:
„Perseus soll die Stadt gegründet haben, als er sich auf einer Reise mit Wasser, das er mit dem Hut eines Pilzes schöpfte, erfrischt haben soll. An jenem Ort soll später Mykene entstanden sein, weswegen die Stadt auch den griechischen Namen für Pilz (Mykes) in sich trägt.“

Um nach Mykene zu gelangen befuhren wir die von Korinth nach Nafplio führende Nationalstraße 7. Die Hauptattraktion, die Akropolis, befindet sich etwas außerhalb des Ortes. Sie ist auf einem kleinen Hügel gelegen.

Auf dem sich im Vordergrund befindlichen Hügel sieht man den Palast mit der dazugehörigen Festung.
Unterhalb des Hügels befindet sich ein Parkplatz, von dem es dann heißt, den Hügel hinaufzusteigen. Über den Weg gelangten wir zu einer aus imposanten Quadern errichteten Mauer, einer sog. Zyklopenmauer. Hier befand sich der eigentliche Eingang der historischen Stätte, das Löwentor. Es steht hier seit über 3.000 Jahren!

Neben den riesigen Steinen, die das Tor bilden, wurden über dem Tor zwei Löwen abgebildet. Schaut man etwas genauer hin, so macht es den Eindruck, als wären diese beiden Löwen aus einem anderen Material.

Damit das Löwentor sicher verschlossen werden konnte, wurden Querbalken in entsprechende Aussparungen eingesetzt. So war die Anlage vor unliebsamen Besuchern geschützt.

Wir hatten Glück, das Löwentor ohne Touristen fotografieren zu können. Da es das Highlight der Anlage ist, kann es vorkommen, dass sich vor dem Tor Gruppen von Menschen drängeln, um es zu fotografieren.
Gleich hinter dem Eingang konnten wir den sog. Grabkreis A besichtigen. Hierbei handelt es sich um einen königlichen Friedhof, der ungefähr aus dem 16. Jahrhundert v. Chr. stammt. Insgesamt befinden sich in diesem Grabkreis sechs königliche Gräber.

Heinrich Schliemann war maßgeblich an den Ausgrabungen beteiligt und soll insbesondere die Goldmasken der Herrscher von Mykene geborgen haben.

Dieser Grabkreis ist gewaltig. Teile der Grabbeigaben befinden sich in dem in der Nähe gelegenen Museum.
Darüber hinaus konnten wir noch Überreste von alten Wohnhäusern besichtigen sowie Teile des früheren Palastes. Auch außerhalb der Akropolis sind etliche Fundamente zu sehen und wir konnten nur vermuten, welche Geheimnisse sich in diesen verbergen. Es ist schwer vorstellbar, wie gewaltig die Stadt einmal ausgesehen haben muss.

Das Schatzhaus des Atreus ist wohl das größte Bauwerk, ein Kuppelgrab enormen Ausmaßes. Wir liefen über einen ca. 35 Meter langen Weg, der rechts und links von Mauern gesäumt wurde. Dieser Weg wurde als Drómos bezeichnet und führte uns direkt zu einer Grabkuppel. Je weiter wir zum Grab kamen, desto höher wurden die Seitenwände. Am Ende brachten sie es auf eine Höhe von zehn Metern.
Die hinter dem Eingang errichtete Kuppel wirkte auf uns wie ein riesiger Bienenkorb. Im Innenraum auf der rechten Seite befindet sich die Grabkammer, die jedoch für Besucher nicht zugänglich ist. Allerdings konnten wir sie vom Hauptraum aus einsehen.

Die Frage, warum es sich bei den Gräbern um „Schatzhäuser“ handelt, ist leicht zu erklären. Es liegt an den Grabbeigaben, die in die jeweiligen Gräber gelegt wurden. So bekamen die Grabbauten in der Antike die Bezeichnung „Schatzhaus“.
Bei dem Schatzhaus des Atreus ist man sich offensichtlich nicht ganz einig, denn häufig wird es auch als das Grab des Agamemnon bezeichnet. Auch unser Reiseleiter konnte uns bei der Klärung nicht wirklich weiterhelfen.
Die weiteren Kuppelgräber (von Aigisthos und Klytaimnestra) sind wesentlich kleiner und befanden sich zum Zeitpunkt unseres Aufenthaltes in Mykene innerhalb des Ausgrabungsbereiches, weshalb sie den Touristen nicht zugänglich gemacht wurden. Das Zerstören möglicher Schätze sollte damit vermieden werden.

Von der Anlage aus hatten wir einen tollen Blick weit in die Ebene von Argos. Allerdings ist hier Vorsicht geboten. Wenn der Himmel, wie bei uns, wolkenlos ist, sollte ein Sonnenschutz für den Kopf vorhanden sein. Die Sonne brennt erbarmungslos auf euch herab.
In Mykene folgten wir unvergänglichen Spuren der Zeit, die sich in Palästen und sonstigen antiken Stätten widerspiegelten. Wir besichtigten eine wertvolle Ausgrabungsstätte in einer wunderschönen Landschaft.

Nach dem Besuch von Mykene, der für uns wie eine Reise in die Vergangenheit war, standen mit Nauplion, Epidaurus und Tolon drei weitere sehenswerte Ziele auf unserem Reiseplan.
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