Hikkaduwa und das Abenteuer auf dem Madu-Ganga-Fluss

Ungefähr zwei Stunden südlich von Colombo entfernt liegt der Küstenort Hikkaduwa. Nach dem Frühstück wurden die Koffer verladen, wir verließen die Hauptstadt und eine weitere Woche Sri Lanka-Abenteuer wartete auf uns.

Schnell hatten wir das Gewusel von Colombo hinter uns gelassen und sowohl verkehrs- als auch landschaftsmäßig wurde es entspannter.

Sri Lanka ist ein Inselstaat mit vielen verschiedenen Facetten, dies wird insbesondere in Hikkaduwa deutlich. Früher war Hikkaduwa ein kleines und beschauliches Fischerörtchen.

Unser Reiseleiter, der uns noch bis zum Hotel begleiten sollte, berichtete uns, dass uns in Hikkaduwa der längste Sandstrand der Insel erwarten würde.

Ankunft in Hikkaduwa

Das Hotel lag direkt in der Nähe eines Korallenriffs und des Turtle Beachs. Die Spannung wuchs.

Der kleine Ort an der Küste war nicht immer Ziel der Pauschaltouristen, im Gegenteil. Hier tummelten sich in den 1960er Jahren zahlreiche Hippies, die den Ort einnahmen.

Im Grunde genommen erstreckt sich der touristische Teil entlang der Hauptstraße, an der sich zur Meerseite gelegen die Hotels befinden.

Hotel Hikkaduwa Sri Lanka
Hotel Coral Sands

Nachdem wir im Hotel eingecheckt hatten, wurde kurz das Zimmer inspiziert und dann ging es auch schon auf die erste Entdeckungstour.

Hikkaduwa Sri Lanka
Hikkaduwa

Wir stellten fest, dass Hikkaduwa sehr auf Touristen eingestellt ist, dennoch kommen die Reisenden schnell mit den Einheimischen in Kontakt. Hierzu mussten wir nur in eine Seitenstraße einbiegen und schon befanden wir uns mitten im Leben der Bewohner.

Auf der einen Seite der wunderbare Strand, auf der anderen Seite schon fast ein Dschungel, in dem sich die kleinen Häuser und Hütten der Dorfbewohner befanden. Diese waren uns Touristen gegenüber außerordentlich freundlich, boten uns Obst an und zeigten uns stolz ihre kleinen Häuschen.

Da Hikkaduwa mehr ein Badeort ist, kannst du dir vorstellen, dass er nicht viel an Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Der Ort ist tatsächlich für sein Korallenriff und den Turtle Point bekannt. Hier kannst du zwischen Schildkröten und zahlreichen bunten Fischen schnorcheln.

Nachdem wir einen Teil des Nachmittags am Strand verbrachten, besuchten wir abends das Red Lobster Restaurant, das wir jedem, der in Hikkaduwa verweilt, empfehlen können. Hier kannst du Hummer in allen Variationen bestellen. Geschmacklich einfach super!

Abenteuerliche Bootstour über den Madu-Ganga-Fluss

Kaum in Hikkaduwa angekommen, lockte uns bereits das nächste Abenteuer in Form einer mehrstündigen Tour über den Madu-Ganga-Fluss. Die Stunden am Strand am Vortag waren zunächst einmal ausreichend, um ein wenig zu chillen. Wir wollten noch mehr von Sri Lanka erkunden und erlebten eine spektakuläre Entdeckungsreise.

Vor der Abfahrt wurden uns die Sicherheitsmaßnahmen erklärt. Schwimmwesten waren nicht erforderlich, allerdings sollte man weder Füße noch Hände über den Bootsrand ins Wasser halten! Auch wenn es angesichts der Temperaturen noch so verlockend war.

Bootstour Madu-Ganga-Fluss Sri Lanka

Neben wunderschönen Mangrovenwäldern konnten wir zahlreiche Tiere beobachten. Dieser artenreiche Lebensraum beherbergt unzählige Tierarten, wie Schlangen, Eidechsen, Warane, Affen, Vögel und auch Krokodile. Einige von ihnen waren sehr angriffslustig. Doch eins nach dem anderen.

Am Anfang war der Fluss noch weitläufig, später bogen wir ab in die faszinierenden Nebenarme. Hier trennten sich auch die verschiedenen Boote, da es unterschiedliche Touren gab.

Fahrt über den Madu-Ganga-Fluss Sri Lanka

Der Madu-Ganga-Fluss ist ein relativ seichtes Gewässer im Südwesten von Sri Lanka. Bei Balapitiya mündet er ins Meer. Je nachdem, welche Flusstour du buchst, kommst du an zahlreichen Inseln vorbei, passierst einen Tempel oder schaust dir an, wo Zimt angebaut wird. Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig.

Unser Bootsmann folgte einem Flussarm, der dicht mit Mangroven bewachsen war. Über eine Fläche von ungefähr 60 Hektar erstreckt sich dieser Mangrovenwald. Die „Schwarze Mangrove“ sticht mit ihren roten Blüten besonders hervor. In Fachkreisen trägt sie die Bezeichnung „Rathamilla“.

Aus dem für uns nicht einzusehenden Dickicht drangen die Schreie von Vögeln zu uns. Gleich kam eine andere Stimmung auf. Im Boot wurde es sehr ruhig und alle Augen blickten in das Dickicht um seltene Tiere zu entdecken. Hin und wieder ertönten aber auch seltsame Geräusche von uns unbekannten Tieren.

Erst jetzt bemerkten wir, dass der Bootsmotor ausgeschaltet war und wir langsam über das Wasser glitten. Über uns berührten sich die Baumkronen der Mangroven, so dass wir durch einen „grünen Tunnel“ trieben. Hin und wieder mussten wir die Köpfe einziehen, um diese vor herabhängenden Ästen zu schützen.

Wir wollten gerade die Köpfe erneut einziehen, um unter einem Ast hindurchzugleiten, als wir sie plötzlich sahen.

Waran

Direkt vor unseren Augen schlängelte sich eine Python lauernd über den Ast! Ein super Fotomotiv!

Kurz danach glitt das Boot auch schon wieder aus dem grünen Tunnel heraus.

War es das jetzt etwa schon? Nicht wirklich, es sollte noch besser, aber auch ein wenig gefährlicher werden.

Im weiteren Verlauf der Bootstour erlebten wir eine bezaubernde Landschaft mit üppiger Vegetation.

Das Gelände am Madu-Ganga-Fluss beherbergt sehr viele verschiedene Vogelarten. Wenn man Glück hat trifft man neben Kormoranen und Eisvögeln noch einige andere. Manchmal gleiten sie anmutig über das Wasser. So schnell wie sie sich zeigen, sind sie auch wieder verschwunden, so dass es äußerst schwierig ist, sie mit der Kamera einzufangen.

Personenfähre über den Madu-Ganga-Fluss Sri Lanka

Nachdem wir das Dickicht verlassen hatten, war der Fluss wieder angenehm breit. Um ihn zu überqueren benötigt die Bevölkerung eine Fähre, die ohne Motor, lediglich an einem Seil über den Fluss gezogen wird.

Wir fuhren unter dem Seil hindurch und bogen erneut in einen Nebenarm ab, der zwar nicht unter Mangrovenbäumen hindurchführte, aber dennoch sehr eng war. Und hier wurde es noch einmal spannend.

Am Anfang fuhr das Boot sehr nahe am Ufer entlang, was uns ein wenig verwunderte. Doch der Guide hatte schon etwas entdeckt, was uns noch verborgen geblieben war. Man muss eben ein geschultes Auge haben, um manche Tiere sehr früh zu entdecken.

Krokodil

Oha! Was für eine Begegnung. Der Guide hatte offensichtlich seine Freude an unseren etwas ungläubigen Gesichtern, denn er lachte und mahnte uns zur Vorsicht und immer die Augen offen zu halten.

Er lenkte das Boot wieder etwas weiter zur Mitte des Flusses und deutet plötzlich mit der Hand zum Wasser. Doch wir hatten es auch schon gesehen …

Sumpfkrokodil

Das Krokodil war sehr angriffslustig und spätestens jetzt war wohl jedem klar, warum weder Hände noch Füße ins Wasser gehalten werden sollten!

Außer dem Klicken der Kameras hörte man gar nichts mehr.

Nach diesem spektakulären Abenteuer ging es aus dem engen Flussarm wieder hinaus.

Madu-Ganga-Fluss Hikkaduwa Sri Lanka
Madu-Ganga-Fluss

Die Bootstour über den Madu-Ganga-Fluss war ein unbeschreiblich schönes und unvergessliches Abenteuer.


Unabdingbar bei solch einer Bootstour sind Mittel zum Sonnen- und Insektenschutz. 

Diese Bootssafari dauert mehrere Stunden und bietet Besuchern die Möglichkeit, die geheimnisvollen Flussläufe durch die Mangrovenwälder zu erkunden.

Der Preis für eine zweistündige Tour liegt bei 34,00 Euro (Stand: 2024). Er richtet sich danach, welche Tour du auswählst.

Wenn du das Abenteuer liebst und dich gerne auf ungeplante Erlebnisse einlässt, solltest du dir eine solche Flussfahrt auf keinen Fall entgehen lassen. Wer das Glück hat, einen Tourguide wie unseren zu erwischen, der wird eine spannungsgeladene Bootsfahrt erleben. 

Am südwestlichen Ende der Insel versteckt sich ein weiteres Sri Lanka-Highlight mit der Stadt Galle, deren Besuch für den nächsten Tag geplant war.


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