Selinunte – Tempel, Tempel, Tempel

Eingebettet in eine traumhafte Landschaft in der Nähe des türkisfarbenen Meers liegt Selinunte (auch Selinunt), eine der beeindruckendsten archäologischen Stätte Siziliens.

Selinunte ist einer der abgelegensten und auch schönsten Orte Siziliens. Die Stadt befindet sich in der Provinz Trapani.

Von weitem sind die Tempel bereits sichtbar, da sie sich auf einem Plateau über dem Meer befinden. Die Ausgrabungsstätte ist sehr weitläufig. Erst bei einem Rundgang wird klar, welche Maße die Fläche einnimmt.

Die archäologische Stätte ist in vier Bereiche eingeteilt. Das Heiligtum von Malophors, die antike Stadt, die Tempel und die Akropolis.

In der Antike war Selinunte sogar eine der bedeutendsten griechischen Städte auf Sizilien. Das Gebiet rund um die Stadt war äußerst fruchtbar was dazu führte, dass Weizen angebaut wurde. Durch den Handel erlebte die Stadt eine regelrechte Blütezeit.

Selinunte befindet sich auf einer Hochebene, so dass Besucher zusätzlich noch wunderbare Blicke auf die umliegende Landschaft mit ihren Hügeln und das Meer haben.

Die Geschichte von Selinunte

Etwa um 700 v. Chr. wurde Selinunte von dorischen Siedlern an der Küste Siziliens gegründet, genaugenommen an der Ostküste. Nachdem die Stadt mit Segesta in eine Auseinandersetzung geriet (580 v. Chr.), entstand ein Bündnis mit den Karthagern. Syrakus schloss sich an.

Im Jahr 409 v. Chr. trat eine Wende ein. Die Karthager nahmen nach einer mehrtägigen Belagerung der Stadt Selinunte diese ein. Die früheren Bewohner der Stadt durften allerdings wieder in diese zurückkehren, mussten dafür aber zahlen. 250 v. Chr. wurde die Stadt von den Karthagern zerstört.

Ein Wiederaufbau erfolgte nicht und so verfiel sie immer mehr.

Im 20. Jahrhundert begannen die Ausgrabungen der Tempelanlagen, die aufgrund des Wildwuchses der Natur kaum noch sichtbar waren.

Besichtigung der beeindruckenden Tempelanlagen

Heute besteht die archäologische Stätte aus zwei Teilen. Zum einen kannst du in die Geschichte der Ruinen der Stadt, deren Akropolis und Resten von Wohnhäusern eintauchen. Auf dem Osthügel sind drei weitere Tempel zu besichtigen.

Hera-Tempel Selinunt Sizilien
Hera-Tempel

Als ersten Tempel besichtigten wir den auf dem Osthügel befindlichen Tempel, der der Göttin Hera geweiht war. Er stammt aus der Zeit 460-450 v. Chr. und befindet sich auf den Ruinen früherer Tempel.

Auf den Längsseiten befinden sich jeweils 15 dorische Säulen, auf den Kopfseiten sechs.

Tempel der Göttin Hera Selinunt Sizilien

Ein Teil der außerordentlich filigran gestalteten Metopen befindet sich in Palermo im Archäologischen Museum.

Der Tempel der Hera hat beeindruckende architektonische Merkmale. Hierzu zählen auch die dorischen Säulen, die zahlreiche griechische Tempel charakterisieren.

Leider war der Innenraum des Tempels für Besucher nicht zugänglich. In dem damaligen Heiligen Raum, der Cella, war eine Statue der Göttin Hera untergebracht. Der Zugang zu diesem Bereich blieb ausschließlich den Priestern vorbehalten.

Apollon Tempel Selinunte Sizilien
Apollon Tempel

Die Akropolis besteht aus vier Tempeln, wovon einer der Tempel C, der Apollon Tempel ist.

In dem Bereich rund um die Akropolis befinden sich die imposantesten Ruinen. Zum Schutz war sie von Mauern umgeben.

Der majestätische Tempel des Gottes Apollo liegt direkt am Meer. Er wurde in der Zeit zwischen 560 und 540 v. Chr. erbaut.

Auf der dreieckigen Fassade des Tempels, dem Tympanon, war das Porträt der Gorgonen-Medusa angebracht. Diese war die Tochter der Meeresgottheiten Phorkys und Keto. Die Überreste des Porträts kannst du im Archäologischen Museum in Palermo besichtigen.

Der prächtige Tempel hat eine Länge von über 63 Metern und ist 24 Meter breit. An den Längsseiten stützen 17 Säulen und an den Kopfseiten sieben Säulen das Bauwerk. Er gilt im Übrigen als der älteste, aber auch prachtvollste Tempel. Es ist wohl auch der Tempel mit der schönsten Lage und Aussicht.

Ruine Tempel des Apollo Selinunte Sizilien

Was gibt es noch im archäologischen Park zu sehen?

Wenn du den Bereich auf der Akropolis durch das Westtor verlässt, gelangst du zu einem kleinen Fluss namens Modinone. Spaziere den Weg entlang und du wirst noch einige Sehenswürdigkeiten entdecken.

Neben weiteren kleinen Tempeln, Altären und Kapellen befindet sich ein kleines Museum auf dem Gelände. In diesem sind die lokalen Funde ausgestellt. Es befindet sich an der Quelle von Gaggera. Genaugenommen ist das Museum sogar teilweise über der Quelle errichtet worden.

In der in der Nähe des Besucherzentrums befindlichen Nekropole befinden sich Teile von Grabmälern.

Praktische Hinweise

Die Ausgrabungsstätte erstreckt sich über insgesamt 270 Hektar. Für die Besichtigung solltest du ausreichend Zeit einplanen. Im Grunde genommen ist bei einer intensiven Begehung des Areals ein Tag nicht ausreichend.

Bei hohen Temperaturen ist es unabdingbar ausreichend Wasser und Sonnenschutzmittel im Rucksack zu haben.

Mittlerweile ist es wohl so, dass denjenigen Besuchern, die fußläufig das Gelände nicht besichtigen können, Elektromobile zur Verfügung gestellt werden.


Das Areal ist täglich von 9.00 Uhr – 18.00 Uhr geöffnet. Erwachsene zahlen 6,00 Euro Eintritt. 

Im Tal der Tempel nahm der kulturelle Teil unserer Sizilien-Rundreise seinen Fortgang.


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