Die Karibikinsel St. Thomas gehört zu den Amerikanischen Jungferninseln. Die Hauptstadt Charlotte Amalie, in den 1660er Jahren von den Dänen gegründet, ist ein stark besuchter Kreuzfahrthafen.
Die gesamte Infrastruktur der Insel ist auf den Kreuzfahrtourismus ausgelegt. Dies belegt die Shoppingmeile der Insel, die Main Street (Dronningens Gade) mit zahlreichen kleinen Einkaufsläden, in denen Reisesouvenirs, Mode, Schmuck, Designartikel, Parfüm, Zigaretten und vieles mehr gekauft werden können.
Die Hauptstadt wurde nach der Dänischen Königin Charlotte Amalie benannt. Bis 1917 dänisches Hoheitsgebiet verkauften die Dänen die Insel danach an die Amerikaner. St. Thomas ist gemeinsam mit den Nachbarinseln St. John und St. Croix amerikanisches Gebiet, ohne das die Insel die Rechte eines eigenen Staates hat.

Wir machten damals die Kreuzfahrt mit der MS Norway, einem zum Kreuzfahrtschiff umgebauten Linienschiff, das leider nicht über gyroskopische Stabilisatoren verfügte, die das Schlingern und Rollen eines Schiffes dämpfen und damit den Komfort erhöhen. Viele der Passagiere, uns eingeschlossen, litten doch arg unter Seekrankheit.
Das Schiff wurde 1960 von der französischen Reederei Compagnie Générale Transatlantique mit dem Namen France als Linienschiff zwischen Le Havre und New York in Betrieb genommen. Nach erheblichen Umbauten fuhr sie ab 1980 als Kreuzfahrtschiff für die Norwegian Caribbean Line. 2008 wurde sie in Alang in Indien zerlegt.

Natürlich solltet ihr auf jeden Fall einen Inselausflug unternehmen. Von den höher gelegenen Bereichen der Insel gibt es einen fantastischen Ausblick auf die Karibik und den Nachbarinseln von St. Thomas.

Die mit Abstand bekannteste Bucht der Insel ist Magens Bay, die im Vordergrund malerisch zu sehen ist. An der Nordküste der Insel gelegen lockt sie mit einem traumhaften Sandstrand von 1,5 Kilometern. Zur Zeit zahlt man dort einen Eintritt von 5 US Dollar. Diese wunderschöne Bucht ist mit allem ausgestattet, was für einen Strandtag benötigt wird. Auch für die hungrigen Gäste ist gesorgt, da in der Bucht ein Restaurant vorhanden ist.
Die benachbarten Inseln heißen Hans Lollik Insel und Kleine Hans Lollik Insel. Links daneben liegen die Innere Brass Insel und weiter hinten die Äußere Brass Insel.

Zur Zeit unserer Kreuzfahrtreise war das Kreuzfahren noch nicht so stark entwickelt. Erst Mitte der 90er Jahre nahm die Entwicklung der Kreuzfahrtbranche Fahrt auf bis sie in 2019 ihren Höhepunkt erreichte mit einem Passagieraufkommen von weltweit 30 Millionen Passagieren. Dann folgte 2020 der dramatische Einbruch bis zum absoluten Stillstand.

Bei unserem Besuch war die Magens Bay noch unberührt und im nahezu naturbelassenen Zustand.

Nur wenige Segelboote dümpelten in der ansonsten menschenleeren Bucht.

Im Laufe des Tages gesellten sich weitere Kreuzfahrtschiffe zu unserem. Dies ist übrigens eines der beliebtesten Fotomotive der Insel. Um diesen Ausblick genießen zu können mussten wir eine kleine Wanderung auf uns nehmen und sind zum Paradise Point auf dem Flag Hill gelaufen. Heute haben es die Touristen etwas einfacher, da sie mit einer Seilbahn auf den Berg gefahren werden. Im Foto zu sehen ist der größte Hafen der Insel, der Havensight Cruise Ship Dock, an dem insgesamt drei Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig anlegen können. Früher wurde er auch West Indian Company Dock (WICO) genannt.
Seit ungefähr 15 Jahren gibt es noch einen zweiten Kreuzfahrthafen, das Crown Bay Cruise Ship Terminal mit einer Kapazität für zwei weitere Kreuzfahrtschiffe.

Schaut man etwas weiter nach rechts eröffnet sich der Ausblick auf einen weiten Bereich der Insel und den Nachbarinseln. Mittlerweile ist dieser Teil der Insel noch dichter besiedelt.

Die Kreuzfahrtschiffe waren von vielen Segelschiffen umgeben. Platz war für alle da, denn damals hatten die Kreuzfahrtschiffe noch nicht die Ausmaße eines Riesenhotels. Im Vordergrund sieht man das Kreuzfahrtschiff Atlantis.

Oberhalb des Hafens kann man die gesamte Hauptstadt Charlotte Amalie überblicken.

Die Insel ist hügelig und bietet dadurch eine Vielzahl von Aussichtspunkten. Zu nennen sind neben dem bereits erwähnten Paradise Point auf dem Flag Hill der Charlotte Amalie Overlook, Drake’s Seat und World Famous Mountain Top. Unabhängiger ist man, wenn man die Touren über die Inseln auf eigene Faust unternimmt und nicht auf dem Kreuzfahrtschiff bucht. Es gibt die Möglichkeit, einen Safaribus oder gar ein Taxi zu mieten.
Besichtigenswert ist auch der ‚Coral World Ocean Park‘ mit zahlreichen Seewasseraquarien. Hier besteht auch die Möglichkeit kurzzeitiger Tauchgänge, die sehr interessant sind.

Bluebeard’s Castle ist ein historisches Gebäude aus dem 17. Jahrhundert, das sich in der Nähe der Hauptstadt befindet. Es liegt umgeben von einer weitläufigen Hotelanlage auf einem Hügel. Der Turm war Teil einer früheren Festung, die auch Residenz des dänischen Gouverneurs war.

Das Hotel liegt in einer gepflegten Gartenanlage und wird auch heute noch gerne gebucht.
Nach unserer Tour über die Insel verbrachten wir noch etwas Zeit in Charlotte Amalie. Irgendwann mahnte das Schiffshorn die Touristen, sich auf den Weg zurück zum Hafen zu machen. Mit Tenderbooten wurden wir zum Kreuzfahrtschiff zurückgebracht. Denn noch an diesem Abend legte das Schiff wieder ab und brachte uns zu unserem nächsten Ziel, die Insel Guadeloupe.
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