Amboise und Tours

In der mittelfranzösischen Stadt Amboise befindet sich das gleichnamige Schloss.

Bereits die Römer hatten an dieser Stelle ein Castel errichtet. Unter dem Französischen König Karl VIII. wurde die Schlossanlage zur Residenz ausgebaut.

Hubertuskapelle

Mitte des 16. Jahrhundert war die Schlossanlage durch nachfolgende Monarchen soweit ausgebaut, dass sie über 247 Zimmer und drei Höfe verfügte. Von der früheren Anlage ist allerdings nur noch ein Bruchteil erhalten, wobei die Angaben zwischen einem Fünftel und einem Drittel schwanken.

Dies ist der Turm der Hubertuskapelle, die aus der spätgotischen Zeit stammt. Benannt wurde die Kapelle ist nach dem Heiligen Hubertus . Dessen Attribut ist ein Hirsch mit einem Kruzifix im Geweih. Dementsprechend finden sich an dem Turm in allen Himmelsrichtungen Hirschgeweihe mit einem Kreuz in der Mitte.

Daneben wurden an dem Turm auch Wasserspeier und andere Verzierungen angebracht, wie sie an vielen gotischen Kirchen anzutreffen ist.

Auf dem Luftbild ist die Hubertuskapelle im oberen rechten Teil zu erkennen. Die Aufnahme zeigt die Schlossanlage von Nordwesten. Das Schloss befindet sich auf einem Felsenplateau.

Die Loire schlängelt sich entlang der Häuserfront, die dem Schloss vorgelagert ist. Das Titelbild dieses Beitrages zeigt die Anlage von der Brücke aufgenommen, die die Loire über die Île d’or  an dieser Stelle überquert. Sie nennt sich Pont Maréchal Leclerc.

Das Tal der Loire ist eine bezaubernde Flusslandschaft, die zum beschaulichen Wandern einlädt.

Im Vordergrund ist ein Angler, im Hintergrund ist eine Steinbogenbrücke über die Loire zu sehen. Es handelt sich um die Pont Wilson, die in der Zeit von 1765 bis 1778 gebaut wurde und damit die älteste Brücke ist, die über die Loire führt.

Die Brücke ist 436,6 Meter lang und 14,6 Meter breit. Sie wurde nach dem Amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson benannt. Im zweiten Weltkrieg wurde sie durch Sprengungen beschädigt und 1947 wieder aufgebaut.

1978  stürzte die historische Brücke in großen Teilen ein und wurde durch Naturstein bekleidete Betonbögen ersetzt.

Den Anglern bietet die Loire verschiedene Fischarten.  Zander, Karpfen und Hechte können zum Fang gehören … sofern einer anbeißt.

Ein gestutzter Baum dient als Fotomotiv mit den Graden gebildet aus der Brücke und dem Anglersteg.

Ein Abstecher führte uns auch in die Stadt Tours, die 24 km von Amboise entfernt liegt. Tours ist bekannt durch den Heiligen St. Martin, dem dritten Bischof von Tours. Auf ihn geht der Brauchtum der St. Martinszüge zurück.

Der Turm Charlemagne (Tour Charlemagne)  ist das Überbleibsel  einer alten Basilika, die dem Heiligen Martin von Tours gewidmet ist.  Sie wurde zwischen  437 und 477 errichtet. Während der Französischen Revolution musste sie wegen Baufälligkeit bis auf den noch erhaltenen Turm abgerissen werden.

Am oberen Teil des Turm sieht man ein Steinrelief, das St. Martin abbildet, wie er einem Bettler einen Teil seines Mantels gibt.

Die heutige Basilika wurde in der Zeit von 1887 bis 1825 im romanisch-byzantinischen Stil erbaut. Der Architekt Victor Laloux entwarf die Pläne für diesen Kirchenbau.

Die Kuppel der Basilika hat eine Höhe von 51 Meter. Auf der Spitze befindet sich eine Statue St. Martins geschaffen von dem Skulpteur Jean Hugues.

Ein weiterer besichtigungswerter Kirchenbau in Tours ist die Kathedrale St. Gatien, die dem ersten Bischof von Tours geweiht ist. Die erste Kirche, errichtet um 338, brannte im 6. Jahrhundert ab. Der Nachfolgebau wurde 590 eingeweiht und später durch eine romanische Kirche ersetzt, die aber 1166 ausbrannte.

1220 begann man mit dem Bau einer neuen Kathedrale, die 1507 bzw. 1509 mit der Errichtung der beiden Türme ihren Abschluss fand. Mit zahlreichem Schmuckwerk ist sie ein Paradebeispiel der spätgotischen Baukunst. Auf dem Bild oben ist die Westfassade mit den beiden Türmen zu sehen.

Besonders sehenswert ist die Südrosette und davor das Orgelprospekt.

In jedem Fall solltet ihr auch das Château de Plessis-lès-Tours besichtigen, das in der Gemeinde La Riche, einem westlichen Vorort von Tours, liegt. Es wurde im 15. Jahrhundert gebaut und wurde zeitweise als königliche Residenz genutzt.

Im Laufe der Zeit verfiel dieses Schloss, so dass heute nur noch ein Teil des zweigeschossigen königlichen Wohnflügels aus Backstein mit einem polygonalen Treppenturm erhalten ist.

Unser nächstes Ausflugsziel war das Schloss von Villandry.

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