Bhaktapur

Bhaktapur ist eine Stadt östlich von Kathmandu, etwa dreizehn Kilometer entfernt gelegen.  Sie wird auch Khwopa oder auch Stadt der Tempel genannt. Während der Malla-Dynastie war sie die Hauptstadt des Königreichs Nepal.

Heute zählt sie ungefähr 81.000 Einwohner, die überwiegend ethnisch zu den Newar gehören. Die meisten sind Hindus, etwa zehn Prozent Buddhisten.

Unser Rundgang beginnt am Eingang des Kunstmuseums, das mit zwei großen Skulpturen und zwei steinernen Löwen glänzt.

National Art Gallery

Es gibt in Bhaktapur drei große Museen, das beste – die besagte National Art Gallery – liegt im westlichen Ende des Königlichen Palastes. Dieses Museum präsentiert eine umfangreiche Kollektion von Tantrischen Stoffbildern, das Äquivalent der Hindus zu den Buddhistischen Thangkas, Manuskripte auf Palmblättern und verschiedene Votiv-Objekte aus Stein, Metall und Holz, die teilweise bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen.

Es wird empfohlen, die Eintrittskarte für das Museum nicht wegzuwerfen, da sie auch zu dem Besuch der beiden anderen Museen, dem Holzschnitzerei-Museum und dem Messing- und Bronze-Museum, berechtigt.

Die linke Steinfigur am Eingang stellt Hanuman, den Affengott, dar, die rechte Vishnu in der Inkarnation des Narsingha. Beide Figuren stammen aus dem 17. Jahrhundert.

Golden Gate

Der Eingang zum Bhaktapur Durbar Square, dem riesigen Innenhof des Königspalastes mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten nennt sich Goldenes Tor, was sich ohne weitere Erläuterung erschließt.

Das mit reichlichen Ornamenten verzierte goldene Portal befindet sich in einem leuchtend roten Torhaus, das von weißen Palastmauern umgeben ist, und bietet einige der besten Repoussé-Metallarbeiten Nepals. Die vergoldete Torana zeigt einen Garuda-Ring mit einer Reihe übernatürlicher Schlangen, während unten eine vierköpfige und zehnarmige Figur der Göttin Taleju Bhawani, der Familiengottheit der Malla-Könige, zu sehen ist.

Die Errichtung des Tores begann während der Regentschaft des Nepalesischen Königs Bhupatindra Malla (1696–1722) und wurde durch seinen Nachfolger Jaya Ranjit Malla 1754 vollendet. Mit dem Tode dieses Herrschers endete die Malla-Dynastie und das goldene Zeitalter der Newari-Architektur.

Der Königliche Palast verfügte über sage und schreibe 99 Höfe mit Gebäuden, die aber durch ein Erdbeben 1934 bis auf eine Handvoll dem Erdboden gleichgemacht wurden. Während des großen Erdbebens 2015 hat auch dieser Palast schwere Schäden erlitten. Nepal liegt in einer seismisch aktiven Zone, insbesondere das Himalaja-Gebiet gilt als stark erdbebengefährdet.

Bhupatindra Malla

Eine Darstellung des Malla-Königs Bhupatindra Malla thront auf einer hohen Säule, die den Platz überragt.

Diese Säule wurde 1699 errichtet. Der König trägt den königlichen Turban und hat seine Insignien, Schild und Schwert, neben sich liegen. Der Thron wird von vier Löwen an den Ecken getragen. Darunter befindet sich eine stilisierte Lotusblüte und tiefer unter dieser eine Königskobra.

Aufgestellt wurde die Statue von Bhupatindras Sohn Jaya Ranjit Malla.

Links ist der Shiva Kedarnath Tempel, rechts der Krishna-Tempel zu sehen.

Durch das Erdbeben 2015 hat der Shiva-Tempel die obere Kuppel verloren. Dieser Tempel war erst 1990 nach dem Erdbeben 1934 durch ein deutsches Team unter Verwendung alter Baumaterialien wieder aufgebaut worden.

Der Kedarnath-Tempel ist ein Backsteintempel im Shikhara-Stil.  Es ist ein Shiva-Tempel, der Kedareshwor gewidmet ist. Dies ist eine Inkarnation von  Shiva. Künstlerisch ist dieser Tempel ein Meisterwerk und das beste Beispiel für Terrakotta-Kunst. Es gibt insgesamt fünf Zinnen mit Unterzinnen. Architektonisch drehen sie sich in vier Richtungen.

Statuen Shivas sind natürlich abgebildet. König Bhupatindra Malla, der bautechnisch aktivste König der Malla-Ära, errichtete diesen Tempel. Außerdem errichtete er drei weitere Tempel als Darstellung von Char Dham.

Der Krishna Tempel ist traditionell mit zwei Dächern errichtet. Er besteht vollständig aus Stein, aufgebaut auf einen achteckigen Grundriss. Er wurde durch das Erdbeben zerstört.

In der Nähe des Goldenen Tores zeigen sich Moderne und Vergangenheit.

Siddhi-Lakshmi-Tempel

Der Siddhi-Lakhshmi-Tempel (Lohan Dega, Siddhi Laxmi) aus dem 17. Jahrhundert ist im bereits bekannten Shikara-Stil erbaut. Er hat einen Treppenaufgang mit paarweise angeordneten Wächterfiguren (Diener mit Hund und Kind, gezäumte Pferde, Nashörner mit Girlanden, Löwen mit Menschengesichtern und Kamelen).

Der Tempel wurde durch das Erdbeben von 2015 zerstört.

Die Kinder in Nepal lernen schon früh, verantwortungsvoll Aufgaben zu übernehmen.

Vatsala-Durga-Tempel

Der Vatsala-Durga-Tempel (Vatsala-Devi-Tempel, Batsala-Tempel) stand auf dem Durbar Square südlich gegenüber dem Palast der 55 Fenster.  Dieser ist wie der Shiva Tempel  im nordindischen Shikara-Stil errichtet, allerdings aus Sandstein.

Er wurde 1672 von König Jagat Prakash Malla errichtet und von König Bhupatindra Malla fertiggestellt. Auch dieses Kleinod fiel dem Erdbeben von 2015 zum Opfer. Die Treppe mit den Figuren führt nun zu einem Schutthaufen.

Der  Vatsala-Durga-Tempel ist mit einem Treppenaufgang ausgestattet, der von Elefanten und Löwen begleitet wird. Das Steingestell mit Glocke rechts neben der Treppe soll das Erdbeben überstanden haben.

Zum Zeitpunkt unseres Besuches war die Welt noch in Ordnung. Es gab weder Erdbeben noch Corona-Virus.

Im Gespräch vertieft bemerken die jungen Frauen nicht die Kamera.

Nyatapola Tempel

Das wohl imposanteste Bauwerk ist der 1708 unter König Bhupatindra Malla vollendete Nyatapola Tempel.

Wörtlich übersetzt bedeutet der Name „fünfstöckiger Tempel“. Im Pagodenstil errichtet hat dieser ohne den roten Backsteinsockel eine Höhe von 30 Metern. Er ist der Göttin Lakshmi geweiht. Der Tempelinnenraum ist nicht zugänglich und nur Priestern vorbehalten.

Die Treppe ist umsäumt von Wächterfiguren, in der Reihenfolge rajputische Ringer,  Elefanten,  Löwen und Greife mit Adlerschnabel.

Dieser Tempel hat das Erdbeben weitgehend unversehrt überstanden.

Auf dem Weg zum Töpferviertel nehmen wir geschäftiges Treiben auf dem dortigen Obstmarkt wahr.

Ein touristischer Anziehungspunkt  Bhaktapurs ist der Töpfermarkt, der sowohl in Läden als auch auf der Straße stattfindet.

Die Nepalesen haben bei der Aufstellung ihrer Ware einen ausgesprochenen Hang zur Symmetrie.

Man kann nicht nur den Verkauf sondern auch die Anfertigung der Ware beobachten.

Im hinteren Teil des Marktes befinden sich die mit Lehm bedeckten Strohöfen, in denen die Töpfe gebrannt werden.

Überall findet ein lebhafter Handel statt, sei es mit Töpfen, Früchten oder Kleidung. Unsere letzten Eindrücke von Nepal und seinem historischen Erbe nehmen wir auf unseren Rückflug mit.

 

Rückflug

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