Das griechische Bergdorf Makrinitsa befindet sich in einer Höhe von 700 Metern über dem Meeresspiegel. Dieses denkmalgeschützte Dorf ist nicht nur wegen seiner außergewöhnlichen Architektur bekannt.
Von hier aus hat man einen wunderschönen Ausblick über den Pagasitischen Golf, häufig auch Golf von Volos genannt. Und genau aus diesem Grund wird Makrinitsa als der „Balkon des Pilion-Gebirges“ bezeichnet.
Früh am Morgen ging die Fahrt nach Makrinitsa los, wobei es einige Serpentinen zu überwinden galt. Schließlich hatten wir also diesen besagten „Balkon des Pilion-Gebirges“ erreicht und erfuhren von unserem Reiseleiter, dass diese Bezeichnung dem griechischen Politiker Eleftherios Venizelos zuzuordnen sei. Dieser hätte im Jahr 1934 das Bergdorf besucht und diesen Vergleich angestellt.
Wir waren von dem Ausblick regelrecht geflasht und konnten uns kaum von diesem lösen, um uns das kleine griechische Dorf anzusehen. Bevor wir uns auf den Weg ins Dorf machten, haben wir noch schnell, zwischen alten Platanen stehend, einen Blick auf die grandiose Landschaft erhaschen können.
Dem Rat, uns für diesen Tag festes Schuhwerk anzuziehen, sind wir Gott sei Dank nachgekommen. Wir liefen über gepflasterte Straßen, die teilweise sehr uneben waren.
Neben einigen kleinen Geschäften, Restaurants und Cafés befinden sich in Makrinitsa, obwohl das Dorf nicht sehr groß ist, viele traditionelle Brunnen, aus denen ununterbrochen frisches Quellwasser fließt. Einer der bekanntesten ist der ‚Natürlicher Frühlings-Brunnen‘.
Der Brunnen befindet sich auf dem zentralen Dorfplatz von Makrinitsa. Ihm gegenüber steht die ‚Church of Saint John Prodromos‘, die einen wichtigen Teil des Platzes darstellt.
Die gepflasterte Hauptstraße beginnt im oberen Teil des Dorfes und führt hinab bis an den Rand der Stadt Volos. Das Dorf bietet nicht nur die typisch griechischen Häuser, die etwas unscheinbar sind. Wir waren schon überrascht, dass sich einige Familien in Herrenhäusern niedergelassen hatten.
Während unseres Rundgangs durch das Dorf, oder sollte ich besser schreiben „über den Balkon“, denn das Dorf wirkt wie ein langgezogener Balkon, entdeckten wir eine sehr kleine, urige Bäckerei. Sachos unser Reiseleiter empfahl uns, in den Laden zu gehen und uns umzusehen. Natürlich kamen wir mit typisch griechischem Gebäck auch wieder aus der Bäckerei.
Gestärkt liefen wir weiter und bogen ab in eine Querstraße, die uns weiter den Berg hinaufführte. Bald erreichten wir die Kirche ‚Ιερός Ναός Κοιμήσεως της Θεοτόκου‘ (Heilige Kirche Mariä Himmelfahrt).
In dieser Kirche werden Ikonen von Theofilos Chatzimichail aufbewahrt. Wenn ihr aufmerksam unsere bisherigen Reiseberichte gelesen habt, wisst ihr, dass wir Kirchen immer auch von innen besichtigen. Nun ist es leider in einigen Ländern so, dass Touristen nicht in alle Kirche eingelassen werden, oder nur zu bestimmten Zeiten. Hier war es auch so und somit blieben uns die Kirchen in Makrinitsa verschlossen. Schade war es schon, allerdings glich die von jeder Position in dem Dorf zu bewundernde Aussicht dies wieder aus.
Zum Zeitpunkt unserer Reise hatte der Tourismus bereits Einzug in Makrinitsa gehalten. Dennoch hat es dieses wunderschöne Bergdorf geschafft, seinen Charme zu bewahren. Auf jeden Fall solltet ihr nach eurem Rundgang auf einem der schön gestalteten Plätze noch ein wenig in einem Café verweilen und die Eindrücke des Dorfes und die tolle Aussicht auf euch wirken lassen … unbeschreiblich.
Tipp: Kennt ihr den Film Mamma Mia mit Meryl Streep? Im Jahr 2008 wurde er teilweise in der Nähe von Makrinitsa an der Damouchari-Küste gedreht. Die Einwohner des Dorfes Damouchari wurden kurzerhand zu Statisten ernannt. Ein Abstecher zum Ort Damouchari, auch eine Perle des Pilion-Gebirges, ist lohnenswert.
Als wir auf diesem Roadtrip durch Griechenland unterwegs waren, gab es diesen Film noch nicht.
Unsere Tour ging weiter nach Olymp.
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