Mistra

Unser Aufenthalt in der byzantinischen Ruinenstadt Mistra (auch Mystras oder Mystra) war eine Mischung aus Kultur und Natur.

Auf einem Hügel des Taygetos-Gebirges, inmitten der Natur, erreichten wir den wohl spannendsten historischen Ort der Peloponnes.

Fast schon zaghaft schmiegt sich die Stadt an den dicht bewachsenen Hügel, was wir bereits bei der Anfahrt feststellen konnten.

Und es hieß wieder einmal: Raus aus den Turnschuhen und rein in die Wanderschuhe! Wir begaben uns auf eine regelrechte Entdeckungstour, denn die Ruinenstadt muss entlang des Hügels durchwandert werden. Nur so könnt ihr euch ein Bild davon machen, wie es früher ausgesehen haben muss.

Enge Gassen führten uns noch ein Stück weiter den Berg hinauf. Wir liefen durch ein Labyrinth aus unebenen gepflasterten Straßen, die uns zu interessanten byzantinischen Kirchen führten.

Die älteste Kirche Mistras, die Metropolis, wurde Ende des 13. Jahrhunderts gegründet. Sie befindet sich auf einem Berg in etwa 600 Metern Höhe. Mittlerweile wurde sie unter Denkmalschutz gestellt.

Im Innenraum finden sich interessante Fresken, die das Martyrium des Hl. Dimitrios und das Thema der Hetoimasia zeigen. Die Kirchen sind insgesamt mit zahlreichen Wandmalereien ausgestattet und noch gut erhalten.

Über Stock und Stein ging es weiter, bis wir das Kloster Pantanassa erreichten.

Dieses Kloster ist ein der Gottesmutter Pantanassa geweihtes Kloster. Gegründet wurde es im 15. Jahrhundert von Johannes Phrangopoulos zunächst als Mönchskloster. Im 19. Jahrhundert schließlich wurde es zu einem reinen Nonnenkloster und ist immer noch aktiv.

Mehrere Bauten bilden das Kloster. Neben der Hauptkirche, einem Hospital und einer Küche beherbergt es Klausen. Hierbei handelt es sich um Unterkünfte der Einsiedler, die in ihnen das Leben des Gebetes führen.

Das Zentrum des Klosters ist natürlich die Hauptkirche, wobei darauf geachtet wurde, dass sämtliche anderen Gebäude rund um die Kirche errichtet wurden. Die komplette Anlage wurde sodann mit einer Steinmauer gesichert.

Auch in der Pantanassa-Kirche konnten wir uns gut erhaltene Wandmalereien anschauen, die aus dem 15. Jahrhundert stammen.

Wie auf dem Bild oben unschwer zu erkennen, war Mistra ein Ort, der gleich mehrfach durch mächtige Steinmauern gesichert war. Selbst die Burg war durch solche erhabenen Mauern zusätzlich abgesichert. Und diese galt es nach dem Kloster Pantanassa zu erreichen. Die Wege führten uns durch schöne Natur und wir haben tolle Ausblicke genießen können.

Am Anfang des Tages dachten wir, es würde sich um einen Spaziergang handeln. Dieser entpuppte sich dann aber doch als eine ausgeprägte Wanderung.

Der Weg hinauf zur Burg stellte schon einige Anforderungen an unsere Kondition, da er häufig nur mit Geröll bedeckt war. Es erinnerte uns schon ein wenig an unsere Wanderung durch die Samaria-Schlucht. Auch hier war es wichtig, ausreichend Wasser dabei zu haben und mit einer Kopfbedeckung ausgestattet zu sein, um sich vor der Sonne zu schützen.

Nach einem anstrengenden Aufstieg erreichten wir die Burg.

Wir wurden mit einem grandiosen Ausblick Richtung Sparta und auf das Taygetos-Gebirge belohnt.

Von der Festung allerdings gab es nur noch zahlreiche brüchige Mauern. Die Burg erlitt mehrfache Angriffe, die sie zum Teil wegen der überaus guten Sicherung abwehren konnte.

Von Mistra aus wanderten wir zu dem berühmten Peribleptos-Kloster, ein griechisch-orthodoxes Kloster. Dieses Kloster stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde zum Teil in eine Felsengrotte gehauen, in die Demeterhöhle. Nach der osmanischen Eroberung wurde es im 15. Jahrhundert aufgelöst.

Über der Wölbung des Eingangs befindet sich ein Monogramm. Es zeigt den Wahlspruch (Losung) „Von überall zu sehen“, eingerahmt von zwei Löwen.

Berühmt ist darüber hinaus auch die dem Kloster zugehörige Kirche, die mit außergewöhnlichen Fresken ausgeschmückt wurde. Besonders geachtet wurde bei der Gestaltung der Fresken auf ein harmonisches Miteinander der Farben und der detaillierten Darstellung der Szenen des Neuen Testaments und des Marienlebens.

Diese Fresken stammen aus der Zeit zwischen 1348 und 1380 und somit aus der spätbyzantinischen Kunst. Für ihr Alter waren sie zum Zeitpunkt unserer Reise in einem recht guten Zustand.

Ein Tag, mit einer wunderbaren Mischung aus Kultur und Natur ging zu Ende. Für den nächsten Tag war die Besichtigung von Mykene, die Wiege der griechischen Antike, geplant.

Tipp:
Mobilität: Die Anlage ist nicht barrierefrei. Mistra weist einige große Höhenunterschiede auf. Wenn du den Berg nicht hinaufsteigen möchtest, bietet sich die Möglichkeit, bis zur Oberstadt zu fahren. Von hier aus läuft man fast nur noch bergabwärts. Achtung bei den teilweise sehr hohen Stufen und dem äußerst unebenen Boden.

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