Mandu schaut zurück auf eine glanzvolle Vergangenheit. Seine Ursprünge reichen in das goldene Zeitalter der Herrscher Dilawar Khan Goris, und seines Sohnes Hoshang Shah, die Mandu zur Residenz und Hauptstadt ihres Staates Malwa ausbauten. Diese Herrscherdynastie währte bis 1561, als Mandu vom Großmogul Akbar erobert wurde und damit seine überragende Bedeutung verlor. Geblieben sind die prachtvollen Bauten, die von den früheren ruhmreichen Zeiten berichten.

Die Palastanlage Ashrafi Mahal wurde von Hoshang Shah zwischen 1405 – 1422 als Koranschule gebaut. Die quadratische Anlage verfügte über Zellen und Korridore, die von vier Türmen umschlossen waren. Mahmud Khilji baute später einen Teil der Anlage um als Plattform für seine eigene marmorne Grabanlage.

Der Rani Roopmati Palast trägt seinen Namen nach Rani Roopmati, der Dichterin und Gemahlin des Sultans von Malwa, Baz Bahadur. Zahlreiche Mythen und Geschichten über dieses Liebespaar bereichern die indische Kultur und Filmlandschaft.
Von der erhöht gelegenen Palastanlage bietet sich ein weiter Blick über die Landschaft.

Der Palast von Baz Bahadur liegt eingebettet in dieser Landschaft. Miyan Bayezid Baz Bahadur Khan war der letzte Sultan von Malwa, der von 1555 bis 1562 regierte.
Als 1561 das Heer des Großmoguls Akbar I. unter dem General Adham Khan das Sultanat Malwa angriff, wurde Baz Bahadur in der Schlacht von Sarangpur geschlagen. Später nach weiteren Auseinandersetzungen zwischen diesen Herrschern unterwarf sich Baz Bahadur dem Großmogul, der ihn zum Kommandanten einer Reiterarmee machte.

Vom Rani Roopmati Pavillon hat man einen traumhaften Ausblick auf die Tiefebene, das Narmada Tal. Zwischenzeitig wurde auch diese Palastanlage saniert, wodurch der etwas marode Charme der Vergangenheit gelitten hat.
Der Pavillon wurde anfänglich als Überwachungsposten der Armee errichtet. Der Pavillon liegt im südlichen Teil des Baz Bahadur-Palastes. Ursprünglich wurde es auf einer niedrigen Plattform als große Halle mit zwei Räumen auf jeder Seite und einer breiten abfallenden Basis gebaut. Später wurde der Bau vom westlichen Rand entlang des Sockels erweitert.

Rewa Kund war eine Wasseranlage, die dazu diente, den Rani Roopmati Palast mit Wasser zu versorgen.

An dem See liegt der Jahaz Mahal, im Stil eines großen Schiffes gebaut. Wenn der See gut gefüllt ist, sorgt er für ein ausgleichendes Klima in den warmen Sommermonaten.
Der Jahaz Mahal, auch Schiffspalast genannt, verfügt über eine weitläufige Gartenanlage, deren Besuch sich alleine schon lohnt. Der Palast ist 120 Meter lang und 15 Meter breit.

Man kann in dieser Anlage auch fliegende Hunde beobachten.

Die Anlage wird auch heute noch von der Bevölkerung zur Wasserversorgung genutzt.

Blick auf den See vom Jahaz Mahal.

Die Palastanlage hat unter der Witterung gelitten, gleichwohl geht von ihr noch immer ein Reiz aus und macht sie zu einem architektonischen Highlight.

Ein schildkrötenartig geformter Badeteich im inneren des Palastes lädt zum Baden ein, wenn er denn mit Wasser gefüllt wäre.

Das Dach des Jahaz Mahal ist begehbar, was unsere Reisegruppe und Kinder ausnutzten.

Der Palast wurde durch Ghiyas-ud-Din, dem Sohn von Mahmud Shah, erbaut. Ghiyas widmete sich anders als sein kriegerischer Vater den schönen Dingen des Lebens. Dies verrät auch den wahren Charakter des Schiffspalastes, einem Haremsbau.

Diese Moschee wurde von Dilawar Khan Gori 1405 gebaut. Sie ist eine der ältesten islamischen Strukturen Mandus. Die Afghanische Herrscherdynastie ließ sich durch die hinduistische Baukunst stark beeinflussen, was insbesondere an den zahlreichen Säulenarkaden dieses Bauwerks erkennbar ist.

Die Moschee liegt im Gebiet des Jahaz Mahal und diente den damaligen Herrschern als Gebetsstätte.
Auf unserem weiteren Weg gerieten wir in ein Stadtfest. Auch Inder wissen zu feiern.