Die Fahrstrecke von Sarnath nach Kathmandu beträgt je nach Streckenführung zwischen 483 km und 563 km. Mit einem PKW dauert sie zwischen 14 – 15 Stunden. Das ist die Vorstellung, die einem Google Maps vermittelt. Die Wirklichkeit ist eine andere.
Unsere Reise fiel in eine Zeit, in der es wieder einmal zwischen Pakistan und Indien kriselte. Der Indische Staat gestattete es nicht, mit einem Fahrzeug die Grenze nach Nepal zu passieren. Wir erreichten nach Eintritt der Dunkelheit ein kleines Dorf an der Indisch-Nepalesischen Grenze.
Elektrisches Licht gab es in diesem Dorf nicht und wir erfuhren zum ersten Mal, warum wir Schlafsack und Isoliermatte mitnehmen mussten. Wir schliefen immerhin auf einem Estrichboden.
Am nächsten Morgen ging es zu Fuß über die Grenze, wo uns in Nepal ein anderer LKW erwartete. Mit diesem setzten wir unsere Reise fort.
Unser Weg führte uns durch Landschaften mit terrassenartig angelegten Reisfeldern bei sonstiger karger Vegetation.
Im Hintergrund sieht man den Bedford-Truck. Das Wetter ist feucht und kühl. Wolken brechen sich an den Berghängen. Diese Straße gehört noch zu den besseren mit massiven Begrenzungssteinen, die verhindern sollen, dass Fahrzeuge den Abhang hinunter in den Fluss stürzen.
Im Tal in Höhe des Flusses sind die Reisfelder schon grün und versprechen eine gute Ernte.
An den Berghängen hingegen ist der Ertrag nicht so ergiebig, sind die Bauern ärmer und ist das Wort Hunger kein Fremdwort. Viele Felder sind bereits aufgegeben.
Dies ist keine tropische Zone. An den Bäumen bilden sich Flechten. Der Mensch ist hier gefordert, um der Landschaft Feldfrüchte abzutrotzen.
Gleichwohl finden sich überall Ansiedlungen mit Menschen, die das Beste aus dieser Situation machen. Denn diese Landschaft hat ihren eigenen Reiz.
An den der Sonne zugewandten Hängen finden sich neben den terrassierten Reisfeldern auch Bananenbäume. Dort wächst die Darjeeling-Banane. Sie ist im nordöstlichen Indien, Nepal, Sikkim, Bhutan und Bangladesch heimisch.
Auch in entlegenen Regionen Nepals sind die Kinder nicht fotoscheu. Der Junge trägt eine traditionelle Nepalesische Kopfbedeckung.
Eine Gruppe Nepalesischer Mädchen zeigen zufälligerweise die Bandbreite möglicher Reaktionen zwischen einem offenen Lächeln bis zur zurückhaltenden Fremdenscheu.
Schwierig wurde die Fahrt, wo die Straße teilweise weggebrochen war und durch Regen aufgeweicht. Dort konnte der LKW seine Stärken zeigen.
Wenn man die Bekleidung der Kinder und die Behausungen ansieht, erkennt man die in den Bergzonen herrschende Armut. Gleichwohl haben die Kinder sich noch ihre Fröhlichkeit bewahrt.
In dem reißerischen Gebirgsfluss geht ein Nepalese dem Fischfang auf seine eigene Art nach. Die Flüsse Nepals sind reich an Fischen. Es soll 148 verschiedene Arten an Süsswasserfischen in Nepal geben. Touristen reisen sogar zum Angeln nach Nepal.
In den trockenen Zeiten führen viele Flüsse wenig Wasser. Für den Reisanbau ist jedoch Wasser unverzichtbar. Pro Kilogramm Reis werden beim Nassreisanbau zwischen 3.000 und 5.000 Liter fließendes Regen- und Flusswasser benötigt.
Nach stundenlanger und anstrengender Fahrt erreichen wir Kathmandu, die Hauptstadt Nepals.