Bei gutem Wanderwetter nehme ich euch heute mit auf eine Wanderung, die mich zunächst über den Hüttenwanderweg und von dort auf den Panoramawanderweg führt. Beides sehr schöne Wanderwege, die bei einem Aufenthalt in Bad Nauheim unbedingt erforscht werden sollten.
Die Entscheidung für diese Wanderung ist erst unterwegs gefallen, denn geplant habe ich lediglich eine Stippvisite bei der Frauenwald-Hütte. Wetter und Kondition sind gut, also bin ich weiter durch die Wälder um Bad Nauheim gestreift.

Ich entdecke eine Markierung an einem Baum und stelle fest, dass ich mich bereits auf dem Hüttenwanderweg befinde.

Auf dem Hüttenwanderweg gibt es sechs Hütten, die im Volksmund auch „Aussichtstempel“ genannt werden. Dies deshalb, weil die Aussicht von den Hütten in die Landschaft hinein wunderschön ist. Zumindest trifft das auf die von mir während meiner Tour über den Hüttenwanderweg entdeckten Hütten zu.
Die Frauenwald-Hütte ist eine der Hütten, an der der Wanderweg entlangführt. Also marschiere ich weiter und bin gespannt, ob ich sie finden werde. Es dauert tatsächlich nicht allzu lange, da entdecke ich sie aus einiger Entfernung. Nun bin ich bereits an meinem ursprünglich geplanten Ziel angelangt. Dies ging schneller als ich vermutet hatte.

Auch die Frauenwald-Hütte gehört zu diesen „Aussichtstempeln“. Sie misst ca. drei mal drei Meter und hat eine Höhe von ungefähr 4,50 Meter. Sie wurde 1960 errichtet. Allerdings ist sie an diesem Standort nicht die erste Hütte, so wurde sie auf dem Fundament einer älteren Hütte errichtet und entsprechend aufgestellt, dass man von ihr aus einen wunderschönen Blick über die Frauenwaldwiese (Skiwiese) hat.

Ich genieße diesen Ausblick einige Zeit, setze meine Wanderung fort und stelle fest, dass es entlang des Wanderweges viel zu entdecken gibt.


Neben diesem kleinen Weggefährten entdecke ich leider keine außergewöhnlichen Tiere während meines Streifzuges. Die Wege sind größtenteils gut ausgebaut und die zu absolvierenden Höhenmeter halten sich in Grenzen.

Hin und wieder laufe ich allerdings auch auf schmalen Wegen, die eher einem Trampelpfad als einem Wanderweg ähneln. Dies ist aber nicht schlimm, da es die Tour umso interessanter macht.

Da ich ohne Plan losgewandert bin, habe ich keine Ahnung, welche Hütte als nächstes kommen sollte. Also umrunde ich zunächst einmal die Skiwiese.

Wie oben schon beschrieben, gibt es einige Höhenmeter zu überwinden. Wem das zu anstrengend ist, der findet nicht nur in den Hütten einen Platz zum Ausruhen, sondern auch im Wald stehen viele Bänke für eine Pause zur Verfügung. Da mir die Höhenwege nichts ausmachen, setze ich meinen Weg durch den Wald fort.

Während ich so meines Weges gehe, sehe ich plötzlich die nächste Hütte vor mir, es handelt sich um die Else-Ruh-Hütte.

Die Hütte wurde 1928 gebaut und wurde nach der Gemahlin des Konsuls Peter Herfurth benannt, einem Kurgast aus Leipzig. Er nutzte die Hütte, deren Vorbau wie ein Erker wirkt, als Ruhepol für seine Frau Else. Auch diese Hütte ist nicht sonderlich groß. Sie ist ungefähr vier mal drei Meter groß und hat eine Höhe von fast fünf Metern. Der Eingang richtet sich nach Osten.
Von dieser Hütte aus führen gleich mehrere Wege in verschiedene Richtungen weiter. In der Nähe sehe ich einen Weg, der aussieht, als wäre er extra für die Waldbesucher „schön“ gemacht worden. Rechts und links weiß gesäumt lädt er regelrecht ein, bewandert zu werden.

Ich schlage diese Richtung ein und bin gespannt, was bzw. welcher „Aussichtstempel“ mich als nächstes erwarten wird. Vielen Menschen begegne ich hier nicht. Allerdings mache ich mir auch keine großen Sorgen, dass ich mich verlaufen könnte, da ich die Information erhalten habe, man würde immer wieder am Johannisberg auskommen.
Die Hütten liegen offenbar alle nicht weit voneinander entfernt, denn durch den Wald schimmernd sehe ich bereits den nächsten „Aussichtstempel“. Es ist die Weber-Hütte.

Die Weber-Hütte wurde 1904 am Wolfsgraben errichtet. Dieser ist ein Wall zum Schutz einer Höhensiedlung gewesen. Ihren Namen erhielt die Hütte nach dem aus Bingen stammenden Forstassessor Dr. Jacob Weber.

Über Holzstufen, die mit einem Geländer gesäumt sind, gelangt man zu der runden Hütte. Mit einem Durchmesser von vier Metern und einer Höhe von fast vier Metern bietet sie ausreichend Platz für eine Pause, zumal sie mit einer durchgehenden Rundbank ausgestattet ist.
Früher hatte man hier einen Blick Richtung Friedberg und Frankfurt, mittlerweile verdecken zahlreiche Bäume die Aussicht. Hin und wieder erhascht man zwischen den Bäumen einen Blick auf die Skyline von Frankfurt, hiervon werde ich euch in meinem Beitrag über den Johannisberg berichten.
An der Weber-Hütte entschließe ich mich, die Wanderung zu beenden. In der Nähe des Parkplatzes überquere ich die Straße und befinde mich schon bald auf dem Panoramawanderweg.

Von hier aus ist es nicht mehr weit bis hinunter in die Stadt. Während dieser ungeplanten Wanderung bin ich 9,66 km gelaufen, dies auch deshalb, weil ich häufiger fern des Hüttenwanderweges gelaufen bin. Der reine Hüttenwanderweg ist nicht so weit.

Wenn ihr Lust und Laune habt, den Hüttenwanderweg zu laufen, kann ich euch hier einige hilfreiche Informationen geben:
Hüttenwanderweg Länge: 5,88 km Höhenmeter: 155 Schwierigkeitsgrad: mittel Startpunkt: empfohlen wird der Parkplatz Weber-Hütte Zustand der Wege: gut
Der Hüttenwanderweg führt euch im Prinzip in einer großen Runde um die Skiwiese herum. Wenn ihr ihn einhaltet, findet ihr die meisten Hütten direkt am Wegesrand liegend.
Auf meine Wanderung über den Salzwanderweg zum Schwalheimer Wasserrad könnt ihr schon heute sehr gespannt sein.
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