Padova, so nennen die Italiener Padua, hat es schwer, sich neben dem ca. 42 Kilometer entfernten Venedig zu behaupten. Und gerade deshalb sollte die Stadt bei einer Italienreise als ein weiteres Ziel eingeplant werden.
Die Stadt Padua befindet sich in der Region Venetien und ist eine der ältesten Städte Italiens. Die Universitätsstadt wurde 1222 gegründet und ist nach der Universität Bologna die zweitälteste Universität Italiens. Zum Zeitpunkt unserer Reise war die Stadt aufgrund ihres alten Charmes ein wahrer Geheimtipp.

Klein und bescheiden ist die Altstadt, was den Vorteil hat, dass alle interessanten Sehenswürdigkeiten nah beieinander liegen. Das Zentrum der Stadt ist bestückt mit zahlreichen Arkaden, wodurch man auch bei Regenwetter geschützt durch die Stadt flanieren kann. Früher waren hier die Handelshäuser untergebracht.
Padua besticht nicht nur mit den zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Darüber hinaus ist es eine quirlige Stadt. Gerade auch die Studenten füllen die Stadt mit Leben, da diese sich häufig in den an den Plätzen befindlichen Cafés treffen.

Unser Augenmerk galt allerdings der Basilica di Sant’Antonio, von den Einwohnern Paduas kurz auch Il Santo genannt. Die wohl bedeutendste Sehenswürdigkeit der Stadt befindet sich auf dem Piazza del Santo. Man muss wissen, dass es sich bei der Basilika um die zweitwichtigste Kirche des Franziskaner-Ordens handelt. Rangmäßig steht sie direkt hinter der Basilika des Heiligen Franziskus in Assisi. Die Basilika ist dem Hl. Antonius gewidmet, dessen Grabmal sich im Innern der Kirche befindet. Dieser war ein Franziskanermönch.

Über insgesamt vier sechseckige Glockentürme verfügt die Kirche. Zwei von ihnen sind 68 Meter hoch und wirken wie minarettartige Türmchen.

Der auf der kegelförmigen Kuppel zu sehende Engel befindet sich in einer Höhe von 72 Metern.
Ein wenig zur Geschichte der Basilika: In den Jahren 1232 bis 1310 wurde die erste Kirche erbaut und dem Hl. Antonius geweiht. Dies war die Kapelle Santa Maria Mater Domini. Nun wurde allerdings die Auffassung vertreten, dass für das Grab des Hl. Antonius eine größere Kirche errichtet werden sollte. So entstand die Franziskanerkirche. Diese wurde später um Seitenschiffe, kleinere Kapellen und Kuppeln erweitert. Heute ist die Basilika von vier Kreuzgängen umgeben.

Das Reiterdenkmal von Condottiere Erasmo da Narni befindet sich vor der Basilika auf der Piazza del Santo. Vielen ist Erasmo auch als Gattamelata bekannt, was in etwa „Schildpattkatze“ bedeutet. Von wem und warum er diesen Spitznamen erhalten hat, ist uns nicht bekannt. Eine Möglichkeit wäre ein Wappen auf seinem Helm, das in seiner Form einer Schildpattkatze ähnelte.
Diese aus Bronze bestehende Statue wurde von Donatello, einem aus Florenz stammenden Künstler, geschaffen. Ihre Maße betragen 3,40 m x 3,90 m.

Die Gesamtlänge der Basilika beträgt 118 Meter, sie ist ca. 33 Meter breit. Im Inneren hat sie eine maximale Höhe von 38 Metern. Die auf dem Bild zu sehende Fassade ist der älteste Teil der Kirche. Über den Bögen befindet sich eine romanische Zwerggalerie, ausgestattet mit einem offenen Geländer. Ein kleiner Glockenturm ziert den Giebel. Die Türen stammen aus dem Jahr 1895 und sind aus Bronze.

Das Innere der Basilika ist mit vielen wertvollen Kunstwerken ausgestattet. Neben diesen Kunstwerken weist die Kirche sowohl gotische als auch romanische Baustile auf.
Der Altarraum wurde von dem Künstler Donatellos erschaffen. Dieser besticht durch eine wunderschöne Skulpturengruppe, die wohl das berühmteste Kunstwerk der Basilika darstellt. Die Skulpturen stammen aus dem Jahr 1895.

Insgesamt sieben Skulpturen schmücken den Altarraum. Diese stellen Ludwig von Toulouse, Justina von Padua, Franz von Assisi, Madonna mit Kind, Antonius von Padua, Daniel (ein Schutzheiliger der Stadt Padua) und Prosdocimus (von links nach rechts) dar.

Mit insgesamt acht Kuppeln ist die Basilika ausgestattet. Bei der Gestaltung hat man sich offensichtlich an den Kuppeln des Markusdoms orientiert.

Obwohl die Basilika ein riesiges Bauwerk ist, wurde sie gut in das Stadtbild integriert.
An dem Platz um die Kirche herum befindet sich auch das Haus, in dem der Künstler Donatello wohnte, während er sowohl die Skulpturen für die Basilika als auch die Reiterstatue fertigte, die sich auf dem Platz vor der Basilika befindet.

Unser Tag in Padua neigte sich dem Ende. Abends schlenderten wir noch ein wenig durch die Straßen der Stadt.
Am nächsten Morgen wurden wieder die Koffer gepackt und unsere Rundreise ging weiter nach Ferrara.
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Wow, ich beneide dich!
Wie hast du denn die Genehmigung für die Innenaufnahmen erhalten?
Ich bin da schon ewig dran und irgendwie gelingt es mir nicht….
LG
Elena
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