Die Khajuraho-Monumente sind eine Gruppe von Hindu-Tempeln und Jain-Tempeln im Distrikt Chhatarpur, Madhya Pradesh, Indien, etwa 175 Kilometer südöstlich von Jhansi.
Sie wurden während der Chandela Dynastie in der Zeit von 950 – 1050 nach Chr. errichtet. Von den vielen Tempelanlagen sind nach unterschiedlichen Quellen noch etwa 20 – 25 erhalten, die sich über eine Fläche von sechs Quadratkilometer erstrecken.
Die meisten Tempel wurden von den Hindu Königen Yashovarman und Dhanga erbaut, die schon bald nach Übernahme der Herrschaft mit den Bauten begonnen haben.
Eine ausführliche Beschreibung der Tempelanlagen findet sich bei Wikipedia.
Innerhalb der Tempelanlage finden sich auch überdimensionale Figuren verschiedener Tiere wie zum Beispiel Eber.
Auch Kühe sind in monumentalen Steinfiguren verewigt.
Am bekanntesten ist Khajuraho für seine zahlreichen Steinfiguren, die von hohem künstlerischen Niveau sind und teilweise im höchsten Maße erotisch.

Der Lakshmana-Tempel ist der erste wirklich große Tempelbau der Chandella-Dynastie im Tempelbezirk von Khajuraho. Zu seiner Bauzeit war er der größte Tempel im Norden Indiens.
Der Tempel ist dem Gott Vishnu in seinem Aspekt als Vaikuntha geweiht. Im Zentrum der Cella steht eine dreiköpfige Vishnu-/Vaikuntha-Figur.
Als einziger Tempel in Khajuraho hat der Lakshmana-Tempel einen weitgehend erhaltenen und die gesamte Plattform umschließenden Figurenfries mit Szenen aus dem höfischen Alltagsleben – Unterricht, Kriegszug, Musikanten, und erotisch-sexuelle Liebesszenen.
Wenn man berücksichtigt, in welcher Zeit diese Figuren entstanden sind, lässt sich festhalten, dass Indien zu einer Zeit eine künstlerische Hochkultur erreicht hatte, als Europa noch nicht einmal im dunklen Mittelalter war und die Ägyptischen, Römischen und Griechischen Kulturen bereits ihre Zeit der Blüte hinter sich hatten.
Wie in vielen anderen kulturellen Stätten finden sich die Tempel in einer weitläufigen Parklandschaft.
Dort wo die Tempelfiguren noch nicht Vandalismus und Bildersturm zum Opfer gefallen sind, befinden sie sich zum Teil in einem außergewöhnlich gutem Erhaltungszustand.
Die Inder haben ein ausgewogenes Verhältnis von Natur und Kultur gefunden.
Dies macht den Besuch der Tempelanlagen zu einem lehrreichen und erholsamen Spaziergang.
Leider ist ein Teil der Figuren doch in einem stark angegriffenen Zustand. Die erotischen Darstellungen sind teilweise so deftig, dass wir uns dazu entschlossen haben, sie nicht zu veröffentlichen. Im übrigen bilden sie allenfalls 10 Prozent aller Figürlichkeiten.
Die altindische Liebeslehre stand damals hoch im Kurs. Das Interesse an dieser Thematik war groß. Unsere heutige Einstellung zeigt doch, wie sehr wir uns von dieser Freizügigkeit entfernt haben.
Gleichwohl sind die Tempel beeindruckende Zeugnisse ihrer Zeit.
Nicht nur Mensch und Tier sondern auch Fabelwesen sind vielfältig dargestellt.
Der Name Khajuraho oder Kharjuravāhaka leitet sich vom alten Sanskrit ab (kharjura, खर्जूर bedeutet Dattelpalme, und vāhaka, वाहक bedeutet „jemand, der trägt“ oder Träger). Lokale Legenden besagen, dass die Tempel zwei goldene Dattelpalmen als Tor hatten. Kharjuravāhaka bedeutet auch Skorpionträger, was ein weiterer symbolischer Name für die Gottheit Shiva ist (die Schlangen und Skorpiongirlanden in seiner wilden Form trägt).
Ursprünglich befanden sich in dem Bereich von Khajuraho 85 Tempelanlagen, die bis ins 12. Jahrhundert standen. Während des 13. Jahrhunderts, der Zeit der Dehli Sultanate, wurden einige von diesen unwiederbringlich zerstört und die restlichen gerieten in Vergessenheit.
Erst während der Britischen Kolonialzeit wuchs wieder das Interesse an den Tempelanlagen, die im 20. Jahrhundert umfangreich restauriert wurden.
Man kann natürlich auch an den Figuren erkennen, wo nicht der Zahn der Zeit, sondern zielgerichtete Zerstörung ihr Werk verrichtet hat. Dies ist an den deutlichen Abbruchstellen festzustellen.
Die Tempelanlagen stehen auf Sockeln, wodurch ein gewisser Schutz vor Überschwemmung während der Regenzeit erzielt wird. Diese erreichen teilweise eine Höhe von 3 Metern.
Die Tempelanlagen von Khajuraho sind auf jeden Fall eine Sehenswürdigkeit und als Reiseziel unverzichtbar.
Unser nächstes Reiseziel hat im Gegensatz zu dem bisher Gesehenen seinen Höhepunkt nicht in der Vergangenheit angesiedelt sondern prägt die Gegenwart Indiens – Varanasi.